In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens gelten mittlerweile 3G-, 2G- oder sogar 2G plus-Regeln. Doch wie sieht es im Einzelhandel aus? Dürfen Kunden nur noch geimpft, genesen oder getestet in den Supermarkt?
Lidl, Rewe, Aldi und Co. Verschärfte Corona-Maßnahmen: Wo gilt 3G oder 2G im Einzelhandel?
Die Corona-Zahlen steigen und immer mehr Bundesländer verschärfen ihre Regeln. In vielen Freizeit- und Kultureinrichtungen gilt jetzt 2G, doch wie sieht es beim Einkaufen aus? Dürfen nur noch Geimpfte und Genesene zu Rewe, Aldi, Lidl und Co.?
Fakt ist: Seit Mittwoch (24. November) gilt die 3G-Regelung am Arbeitsplatz. Das bedeutet auch für den Einzelhandel und so auch Supermärkte, dass alle Beschäftigten geimpft, genesen oder negativ getestet sein müssen.
Aldi, Lidl, Rewe und Co.: Gilt 3G oder 2G auch im Supermarkt?
Für die Kunden gilt diese Regel allerdings nicht. Denn Supermärkte und auch Apotheken gehören zu den Grundversorgern. Hier darf jeder einkaufen, egal ob geimpft oder nicht. Es kann jedoch sein, dass es vor Ort eine Zugangsbeschränkung gibt, damit sich nicht zu viele Kunden auf einmal in den Läden aufhalten. Außerdem kann es vereinzelt eine Pflicht zur Nutzung von Einkaufswagen oder Körben geben.
Aufpassen müssen Kunden auch bei anderen Bereichen des Einzelhandels. So gehören beispielsweise Schuh- und Modegeschäfte, Möbelgeschäfte oder Baumärkte nicht zu den Grundversorgern. Hier kann es von Land zu Land unterschiedliche Regeln geben. So setzt Baden-Württemberg auf die 3G-Regelung, Brandenburg und Sachsen sogar auf 2G.
Der Handelsverband HDE hat derweil vor weiteren Einschränkungen für den Einzelhandel gewarnt. „2G oder 3G im Einzelhandel leisten keinen spürbaren Beitrag zum Infektionsschutz“, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Mittwoch (24. November) in Berlin. „Der Einzelhandel ist kein Infektionsherd. Die Alleingänge einiger Bundesländer gehen daher am Ziel vorbei.“
Corona: Handelsverband warnt vor weiteren Einschränkungen für Handel
Mit bewährten Hygienekonzepten, Abstandsregelungen und besonders der Maskenpflicht habe der Handel seit Beginn der Pandemie dafür gesorgt, dass Einkaufen sicher möglich sei, betonte Genth.
Die Politik scheine aber beschlossen zu haben, die Ungeimpften auf dem Rücken des Einzelhandels zu einer Impfung zwingen zu wollen. „Das ist der falsche Weg“, sagte Genth. Die Existenz vieler Händler in Gefahr zu bringen, um Uneinsichtige von der Corona-Impfung zu überzeugen, sei aus Sicht vieler Handelsunternehmen zynisch.
Ob es zu weiteren Verschärfungen kommen wird, wird sich spätestens am 9. Dezember zeigen. Dann kommen die Ministerpräsidenten gemeinsam mit der geschäftsführenden Regierung zusammen, um über eine mögliche Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes zu beraten. (mei mit dpa)