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Auch das nochToilettenpapier wird teurer – Experte: „Kritische Grenze überschritten“

Eine Lkw-Ladung Toilettenpapier wird ins Lager eines Supermarktes transportiert.

Kunden und Kundinnen müssen sich auf steigende Toilettenpapier-Preise einrichten. Hier ein Foto vom 20. Oktober 2020.

Die Strom- und Gaskrise belastet inzwischen auch die Papierindustrie. So wird jetzt auch das Toilettenpapier teurer.

Die Energiekrise macht sich für Verbraucherinnen und Verbraucher inzwischen auch auf dem Klo bemerkbar.

Aufgrund der hohen Energiekosten in der Papierindustrie steigen etwa auch die Verbraucherpreise für Toilettenpapier.

Papier-Hersteller hoffen auf den „Doppelwumms“

„Hygieneprodukte, Verpackungsprodukte, Papier für die Druckindustrie – all diese Produkte bedeuten auch eine Mehrbelastung für Verbraucher und Verbraucherinnen“, sagte der Präsident des Branchenverbands Die Papierindustrie, Winfried Schaur, der Deutschen Presse-Agentur.

„Allerdings wurde in vielen Bereichen mittlerweile eine kritische Grenze überschritten, bei der die gestiegenen Energiekosten nicht mehr am Markt weitergegeben werden können und die Wirtschaftlichkeit der Produktion in Frage gestellt wird“, ergänzte er.

Die Papierindustrie gilt als besonders energieintensiv. Den Großteil ihres Umsatzes macht sie indes nicht mit Hygieneprodukten, sondern mit Papier, Karton und Pappe für Verpackungen.

Schaur geht davon aus, dass die jüngst beschlossenen Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung auch der Branche helfen werden. „Wenn das Entlastungspaket die Erwartungen erfüllt – also wenn der ‚Doppelwumms‘ tatsächlich eintritt – wird es auch für die energieintensiven Grundstoffindustrien eine Entlastung bringen“, sagte er. Allerdings bedürfe es auch mittelfristiger struktureller Maßnahmen.

„Deutschland benötigt kurz- und mittelfristig zur Überbrückung der Versorgungslücke dringend mehr grundlastfähige Erzeugungskapazitäten am Strommarkt, die unabhängig von russischen Energieimporten sind.“

Schaur fordert: Stillgelegte Stein- und Braunkohlekraftwerke wieder ans Netz

Stillgelegte Stein- und Braunkohlekraftwerke müssten „schnellstmöglich“ wieder ans Netz. Auch eine temporäre Nutzung von Kernkraftwerken dürfe kein Tabu sein.

Derweil müsse der Zubau Erneuerbarer Energien „mit Nachdruck und starker Beschleunigung der Genehmigungsverfahren vorangetrieben werden, um die fossilen und nuklearen Energieträger auch wieder schnellstmöglich abzulösen“, betonte Schaur.

Die Industrie selbst arbeite an neuen Verfahren und CO2-armen Produktionstechniken, um den Energieverbrauch und damit Emissionen zu verringern. (dpa)