Die Kölner Haie mischen aktuell die Eishockey-Szene auf, dabei geht es nicht primär um die Leistungen auf dem Eis, sondern um die Zuschauerzahlen.

Als der KEC den Ticketverkauf für das Derby gegen die Düsseldorfer EG am 28. Dezember 2023 eröffnete, waren innerhalb weniger Stunden 15.500 Karten weg! Der Derby-Wahnsinn ist ein weiteres Detail beim Kölner Ticket-Boom.

Kölner Haie: Nummer 1 in Europa

Aktuell haben die Haie einen Zuschauerschnitt von 17.550. Am Donnerstag (16. November 2023) sprach KEC-Prokurist Torsten Pfennig beim „Digital Business Summit“ der Haie im Sport- und Olympiamuseum über den Boom. Ein Selbstläufer ist das nicht...

„Selbst in der Schweiz schaut man nervös zu uns rüber. Der SC Bern bekommt seit über 20 Jahren die Krise, weil sie nicht mehr die Nummer 1 im Eishockey in Europa sind. Das ist schon cool, das motiviert“, sagte Pfennig zu Beginn.

Er erläuterte dann den intensiven Weg, den die Haie seit 2018/19 gegangen sind. Damals hatte der KEC einen Zuschauerschnitt von 11.000 Fans. Auf der Geschäftsstelle stellte man sich die Frage: eine Million Menschen in der Stadt, 85 Prozent der Menschen in Deutschland kennen die Haie und es ist eine positive und beliebte Marke – warum kommt trotzdem keiner zu den Spielen?

Pfennig: „Uns war klar, wir sind mit der 18.500 Zuschauer fassenden Arena der Klub mit dem meisten Potenzial.“ Doch die Haie stellten fest: Kaum jemand wusste, wann die Mannschaft spielt. Auf der Geschäftsstelle wurde an der Sichtbarkeit gearbeitet. Werbung in der Stadt wurde genutzt und die Nutzung von Fan-Daten.

Um an Daten zu kommen, wurde die Digitalisierung in der Organisation vorangetrieben: neues Denken, neues Handeln, Webseite neu gestaltet, ebenso die App. Ein Relaunche steht noch an. Mit Hilfe der gewonnenen User-Daten können die Kölner auf der Geschäftsstelle sehen, wer sich für die Haie interessiert.

Dann wurden Fans gezielt angeschrieben, Newsletter verschickt oder aktuelle Spieltagsangebote aus dem Fan-Shop angepriesen. Die Folge: alle Zahlen explodierten regelrecht. Letztes Jahr wuchs das Merchandising-Geschäft gegenüber dem Vorjahr um 70 Prozent. Die Zuschauerzahlen entwickelten sich ebenfalls stetig nach oben – von 11.000 auf nun 17.750.

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Mithilfe der Digitalisierung haben die Haie also eine rasante Entwicklung hingelegt. Pfennig sagt aber auch: „Digitalisierung zu machen, nur um Digitalisierung zu machen, bringt überhaupt nichts. Am Ende des Tages geht es darum, das Unternehmen wirtschaftlich besser zu machen oder den Sport besser zu machen.“

Zum zweiten Mal organisierte der KEC den „Digital Business Summit“. Es ist die erste deutschlandweite, von einem Sportverein organisierte und durchgeführte Sport-Business Veranstaltung. In diesem Jahr sprachen unter anderem Markus Rejek (Geschäftsführer 1. FC Köln) und Jessica Clotten (Leitung Strategische Planung & Projekte, Bayer 04 Leverkusen) über die Digitalisierung.