Alles Horn, oder was?Was die FC-Profis Jannes und Timo gemeinsam haben
Bad Radkersburg – Alles Horn, oder was? Bei den Kölner Zeugwarten offenbar schon. „Direkt am ersten Tag standen Jannes’ Schuhe an meinem Platz“, erzählt Timo mit einem Grinsen.
Sieht man mal vom Namen ab, besteht bei dem Horn-Doppel allerdings kaum Verwechslungsgefahr. Jannes sagt: „Position und Frisur sind schon mal keine Gemeinsamkeit. Hoffentlich kommt bei mir noch der gleiche Bart...“
Vorliebe für Tattoos
Was die beiden schon jetzt gemeinsam haben, ist ihr Vorliebe für Tattoos.
„Bei mir ist es nur der Arm, Timo hat den ganzen Rücken voll. Das könnte ich mir auch ganz gut vorstellen“, so Jannes. Neben dem Gesicht seiner Mama Tanja hat er sich vor allem religiöse Motive stechen lassen.
Der Neuzugang erklärt: „Der Glaube ist mir wichtig im Leben, und das wird auch immer so bleiben. Wenn ich Zeit habe, gehe ich in die Kirche und lese in der Bibel.“
„Alles sollte eine Bedeutung haben“
Timo hat ebenfalls ein Faible für religiöse Tattoos. „Mir gefallen die Motive. Ansonsten habe ich mir nur Dinge tätowieren lassen, die mir viel bedeuten. Sie bei mir zu tragen, gibt mir Kraft – wie zum Beispiel mein Taufspruch auf dem Rücken. Alles sollte eine Bedeutung haben.“
Ab dieser Saison lassen sich die „Horn-Gemälde“ in ganz Europa bewundern. Für Jannes dürfte der Einzug ins internationale Geschäft ein Argument pro Köln gewesen sein, für Timo hat sich mit Platz fünf ein riesiger Traum erfüllt. In der Vergangenheit hatte er immer wieder erklärt, wie gerne er mit seinem Heimatverein international spielen will.
„Wir haben nur vier Mannschaften vorgelassen, das ist für den FC sensationell. Davon ein Teil zu sein, ist nach wie vor kaum in Worte zu fassen.“ Und hat den Keeper in seiner Entscheidung, beim FC langfristig zu verlängern, „noch mal bestätigt.“ Er betont: „Ich überlege mir meine Entscheidungen ganz genau und lange. Und wenn ich mich für etwas entscheide, ziehe ich das durch.“
Freude über den Horn-Zuwachs
Wie Timo hat auch Jannes lange für seinen Ausbildungsverein gespielt – bis im Sommer der FC angeklopft und den talentierten Linksverteidiger für rund sieben Millionen Euro aus Wolfsburg nach Köln gelotst hat.
„Die Stadt zu wechseln, ist nicht einfach, aber die Mannschaft macht es mir extrem leicht. Ich habe mich schon eingelebt, habe eine Wohnung gefunden“, verrät der 20-Jährige.
Timo freut sich über den Horn-Zuwachs: „Jannes ist auf einem richtig guten Weg. Er hat alle Anlagen, die ein Linksverteidiger mitbringen muss, schlägt gute Flanken und macht viel Druck. Das ist ein Top-Transfer für uns, der uns verstärken wird.“
Auch dank Kölns neuem Horn ist sich Timo sicher: „Der Kader ist Jahr für Jahr besser geworden und das wird er auch dieses Mal.“ Obwohl mit Anthony Modeste der Top-Torjäger gegangen ist.
„Das war vor allem am Ende ein Hin und Her“
Der FC-Keeper über seinen Ex-Mitspieler: „Er hat die Saison seines Lebens gespielt und sich diesen Vertrag in China verdient. Was das Finanzielle angeht, kann man das nicht ablehnen.“
Ob Timo von Tony in menschlicher Hinsicht enttäuscht ist? „Schwer zu sagen, weil man die Hintergründe nicht kennt. Grundsätzlich bin ich immer ein Freund davon, geradlinig seinen Weg zu gehen. Das war nun vor allem am Ende ein Hin und Her.“
Jeweils Verträge bis 2022
Ganz anders als bei Jannes, der nach den Gesprächen mit Peter Stöger und Jörg Schmadtke schnell vom FC überzeugt war. „Ich habe direkt beim ersten Treffen gemerkt, dass es Sinn macht, was mir die beiden erzählen. Es war alles glaubwürdig. Da fiel mir die Entscheidung nicht allzu schwer.“
Wie Timo hat Jannes beim FC einen Vertrag bis 2022 – genug Zeit, um die Liga (und Europa) gemeinsam auf die Hörner zu nehmen!