Der 1. FC Köln ging gegen RB Leipzig mit 1:5 baden. Ein FC-Profi übte danach überraschend offene Selbstkritik und nahm die deutliche Niederlage damit auf seine Kappe.
„Muss ich besser machen“FC-Profi übt offene Selbstkritik – bei Schultz dennoch unumstritten
Christian Keller (45) platzte angesichts des schwachen Zweikampfverhaltens seiner Spieler bei der herben 1:5-Pleite gegen RB Leipzig (15. März 2024) die Hutschnur. Der 1. FC Köln gewann gegen die Sachsen nur 42 Prozent der Mann-gegen-Mann-Duelle – ein unterirdischer Wert, der nicht bundesligatauglich ist.
Denn statt gegen die schier übermächtige individuelle Qualität mit Kampfgeist und Einsatzwillen dagegenzuhalten, ergaben sich die FC-Profis ab der 60. Minute ihrem Schicksal.
Christian Keller nimmt Leipzig-Verlierer in die Mangel
Besonders in der Betrachtung der Gegentore schwoll dem FC-Boss der Kamm. Er scheute sich danach auch nicht konkrete Szenen direkt anzusprechen. „Wir hatten in den entscheidenden Zweikämpfen nicht die Präsenz, haben uns an der Außenlinie abkochen lassen“, sagte Keller und nahm dabei Verteidiger Rasmus Carstensen (23) ins Visier.
David Raum ließ den Dänen, der in den letzten Wochen schon ein Unsicherheitsfaktor war, stehen wie einen Schuljungen und servierte Openda das Tor auf dem Silbertablett. Ein dilettantisches Zweikampf-Verhalten, das in der Bundesliga gnadenlos bestraft wird.
Immerhin stellte sich der Abwehrmann hinterher hin und stand offen zu seinem Fehler – eine selten offene Selbstkritik, während es in der Regel eigentlich immer die anderen Schuld sind. Carstensen sagte: „Es hat uns etwas an Intensität gefehlt und dann haben wir Zweikämpfe verloren. Ich habe vor dem 1:3 einen Zweikampf verloren und das muss ich in der Situation besser machen.“
Wie so vieles in den vergangenen Wochen. Der Däne hat aktuell Probleme, seine Seite dicht zu kriegen. Gegen Leverkusen sah er beim Tor von Grimaldo alt aus, in Gladbach pennte er bei Hacks Kopfballtreffer. Schultz monierte hinterher sogar öffentlich die „Anfälligkeit auf den Außen“.
Dennoch liegt Carstensen in der Gunst von Schultz weiter vor Benno Schmitz. Beim dienstältesten FC-Profi stehen die Zeichen trotz der Transfersperre im Sommer auf Trennung. Schmitz’ Vertrag läuft aus, die Spieler-Seite wartet bis heute vergeblich auf ein Angebot des Klubs.
Der FC setzt also ganz offensichtlich auf Carstensen, der sich langfristig aber steigern muss, damit das in Köln seit Jahren leidige Thema Rechtsverteidiger nicht auch in Zukunft besteht.