Der 1. FC Köln zieht die Reißleine: Nach einer gruseligen Bilanz muss Frauen-Trainer Daniel Weber gehen.
„Wenig Argumente“1. FC Köln reagiert auf Grusel-Bilanz: Frauen-Trainer muss gehen
Der 1. FC Köln hat nach der sportlichen Talfahrt Konsequenzen gezogen: Frauen-Trainer Daniel Weber wurde zwei Tage nach der 1:4-Niederlage gegen Werder Bremen beurlaubt.
Damit zieht der Bundesligist nach einem ernüchternden Saisonverlauf die Reißleine. Nach zehn Spieltagen steht das Frauen-Team mit nur zwei Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Seit 2023 holten die FC-Frauen unter Weber nur erschreckend magere elf von möglichen 84 Zählern!
Co-Trainerin übernimmt bis Jahresende
„Angesichts der für den Frauenfußball in den vergangenen beiden Jahren geschaffenen Strukturen sowie des bereitgestellten Budgets hatten wir uns das realistische Saisonziel gesetzt, einen gesicherten Mittelfeldplatz zu erreichen“, erklärte Sportboss Christian Keller.
Diese Erwartungen wurden nicht ansatzweise erfüllt. „Nichtsdestotrotz haben wir sehr lange auf einen weiteren gemeinsamen Weg mit Daniel Weber gesetzt. Insbesondere nach den jüngsten beiden Spielauftritten war bei allen Beteiligten aber deutlich spürbar, dass die Überzeugung, die es für einen gemeinsamen Weg und eine deutliche Verbesserung erfordert, nicht mehr vorhanden war“, so Keller.
Spätestens nach der 0:8-Klatsche bei Eintracht Frankfurt hatten viele das Trainer-Aus gefordert. „Wie lange darf Weber noch wurschteln?“, fragte EXPRESS.de. Keller hatte Weber noch öffentlich den Rücken gestärkt, allerdings eine klare Reaktion gefordert. Die blieb beim ähnlich desolaten 1:4 gegen Bremen am Montag allerdings aus. Am Dienstagabend tagten die Bosse – und beschlossen das Aus von Weber.
„Er hat sich bei uns mit vollem Herzblut und Einsatz eingebracht. Die Leistungen unserer Mannschaft waren zu Beginn dieser Saison ordentlich, das Erfolgserlebnis hatte uns aber gefehlt“, sagte Nicole Bender-Rummler, Bereichsleiterin Frauen- und Mädchenfußball. „Unter der andauernden Ergebnismisere haben in den vergangenen Spielen allerdings auch die Leistungen gelitten, sodass wir nicht mehr davon überzeugt waren, dass wir in der aktuellen Konstellation den Umschwung schaffen, um unseren Ansprüchen gerecht zu werden.“
Zu Saisonbeginn hatten die FC-Frauen spielerisch noch einige Glanzpunkte gesetzt, aber zu wenig gepunktet. Zuletzt waren die Auftritte dann immer ernüchternder geworden. „Ich glaube, dass wir in dieser Saison mehrere absolut überzeugende Auftritte hatten. Wenn aber die Ergebnisse nicht stimmen, gerät man häufig in einen Negativstrudel, in dem man als Trainer wenig Argumente auf seiner Seite hat“, sagte Weber, der betonte: „Der FC wird für mich trotz der Trennung immer ein besonderer Klub bleiben und ich wünsche meiner Mannschaft für den Rest der Saison viel Erfolg.“
Für den FC steht als nächstes am 7. Dezember das immens wichtige Spiel bei Tabellen-Schlusslicht Turbine Potsdam an. Das Team aus Brandenburg hat bislang erst einen einzigen Punkt eingefahren, hat ein grausames Torverhältnis von 1:31 aufzuweisen.
Punkte sind für den FC Pflicht! An der Seitenlinie wird dann die bisherige Co-Trainerin Jacqueline Dünker stehen, die bis Jahresende als Interimscoach übernimmt.