Der 1. FC Köln gerät bei Darmstadt ordentlich unter die Räder. Nach der Peinlich-Pleite muss vieles auf den Prüfstand gestellt werden, bevor die Ziele frühzeitig außer Reichweite geraten.
FC-KommentarStruber muss sich System-Frage stellen: Mit Harakiri-Stil geht es um die Goldene Ananas
Der 1. FC Köln hat beim 1:5 bei Darmstadt 98 (18. Oktober 2024) richtig auf die Mütze bekommen. Die Mannschaft von Gerhard Struber (47) bot am Böllenfalltor die mit Abstand schlechteste Leistung der Saison. Mit dieser Darbietung kann man die Träumerei von hehren Zielen jetzt und sofort einstellen. Ein Kommentar.
Diese Pleite war wie ein Stich ins Herz. Es war nicht irgendeine Niederlage, es war ein Offenbarungseid und eine Bankrotterklärung. Der „große 1. FC Köln“ (O-Ton Max Finkgräfe), der doch als Favorit in jedes Spiel der 2. Liga geht, blamiert sich bei Mitabsteiger Darmstadt 98 bis auf die Knochen.
FC versinkt mit 12 Punkten im Mittelmaß der 2. Liga
Statt sich an die Aufstiegsplätze ranzsaugen, ist der FC endgültig im grauen Mittelmaß angekommen. Mit 12 von 27 möglichen Punkten verbietet sich aktuell jegliche Träumerei von hehren Zielen.
Denn mit Bundesliga hat das, was da auf dem Platz passiert ist, aktuell gar nichts zu tun. Gerhard Struber schwadroniert zwar Woche für Woche von den „Basics“. Das ist aber alles nur Schall und Rauch, wenn davon auf dem Platz nichts zu sehen ist.
Während der Österreicher seine Mannschaft nicht zum ersten Mal in dieser Saison ohne Plan B für schlechte Phasen ins Verderben rennen lässt, lacht sich sein Trainer-Kollege Florian Kohfeldt ins Fäustchen. Der Darmstadt-Coach plauderte vorher munter aus, dass er die FC-DNA entschlüsselt habe und er genau wisse, wie man den FC in alle Einzelteile zerlegt. Gesagt, getan.
Zugegebenermaßen, dafür braucht es aktuell keine abgeschlossene Pro-Lizenz, nur ein wenig Geduld und die Fähigkeit Kölns erste Pressing-Linie zu überspielen. Dann stehen Türen und vor allem Tore offen. Ganze 18 Stück musste Kölns ärmste Sau, Jonas Urbig, bereits schlucken.
Wann, wenn nicht jetzt, ist der Punkt gekommen, um nochmal über das System und die Grundausrichtung nachzudenken? Denn nur im Harakiri-Stil nach vorne zu rennen, reicht auf Dauer nicht aus. So gewinnt man selbst in der 2. Liga keinen Blumentopf, sondern spielt am Ende statt um den Aufstieg um die Goldene Ananas.
Acht Spiele samt Pokal sind es noch bis zur Winterpause. Bis dahin wird Boss Keller, der weiß, dass sein Schicksal an das des Trainers geknüpft ist, noch die Füße still halten – vorausgesetzt, es wird nicht nochmal so peinlich wie am Freitag.
Im Januar darf der FC nämlich endlich wieder auf dem Transfermarkt aktiv werden. Wenn Struber, der aktuell einen Kader verwaltet, für den er nichts kann, dann die Spieler bekommt, die er für sein System (und dann vielleicht auch für Plan B) braucht, gibt es keine Ausreden mehr. Dann muss er konstant liefern, für sich, aber auch für seinen Chef…