Während sich beim 1. FC Köln aktuell keine weiteren Abgänge andeuten, kritisiert der Vorstand die Kaderplanung der Vergangenheit. Vor allem ein Sommer habe den Klub erheblich belastet.
„Das hat sehr viel Geld gekostet“FC-Vorstand übt Kader-Kritik – so sieht's auf der Abgangsseite aus
Wenn ein Verein seinen Etat senken und gleichzeitig Transfer-Einnahmen generieren muss, ist er natürlich vor allem auf eines angewiesen: Anfragen anderer Klubs.
Dem 1. FC Köln liegen solche aktuell nicht vor. Salih Özcan (24) verabschiedet sich per Fünf-Millionen-Euro-Ausstiegsklausel zu Borussia Dortmund, zuvor waren bereits die Verträge von Louis Schaub (27) und Jannes Horn (25) nicht verlängert worden. Doch weitere Abgänge, die den FC seinen Spar-Zielen ein gutes Stück näher bringen würden, deuten sich derzeit nicht an.
1. FC Köln: Aktuell keine Abgänge in Sicht
Nach EXPRESS.de-Informationen ist trotz aller Gerüchte weder ein Angebot für Mittelfeld-Star Ellyes Skhiri (27) eingegangen, noch hat Timo Horn (29) einen konkreten Wechselwunsch geäußert oder Anthony Modeste (34) von neuem Interesse aus Saudi-Arabien berichtet – nur drei Beispiele.
Es gibt zwar durchaus Profis, die den FC verlassen wollen und das kundtun, allerdings keine Klubs, bei denen sie auch nur ansatzweise so viel verdienen würden wie am Geißbockheim. Genau das ist neben den Auswirkungen der Pandemie (85 Millionen Euro Umsatzverlust) auch ein Grund dafür, dass die Kölner sparen müssen.
Vize-Präsident Eckhard Sauren (50) spricht im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ von den „Folgen aus der Zeit der Fünfjahresverträge“ und einem „Rucksack von Spielern, die uns auf dem Platz nicht mehr weitergeholfen, aber den Etat belastet haben“.
Eckhard Sauren: „In dem Jahr wurde kein Spieler entwickelt“
Die Kritik des Vorstands richtet sich offenbar vor allem gegen Armin Veh (61), von Dezember 2017 bis November 2019 Sport-Geschäftsführer, wie Saurens folgende Worte deutlich machen: „Wenn ich in die Vergangenheit schauen will, um einen Zeitpunkt zu benennen, an dem man strukturell etwas anders hätte machen können, muss man das Zweitligajahr nehmen (2018/19, Anm. d. Red.). In dem Jahr wurde kein Spieler entwickelt, dafür hat man sich riesige Gehaltskosten aufgeladen.“ Zum Teil bis heute.Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!
Präsident Werner Wolf (65) legt nach: „Man war damals sehr stolz, Leistungsträger in der Zweiten Liga gehalten zu haben. Die Wahrheit ist aber: Man hat damit auch die ausbleibende Erneuerung und Entwicklung der Mannschaft in Kauf genommen. Das hat sehr viel Geld gekostet.“ Von der „Durch et Füer“-Crew zählt einzig Kapitän Jonas Hector (32) noch immer zu den Leistungsträgern.
Mit Spielern wie Skhiri und Sebastiaan Bornauw (23) gelangen in der jüngeren Vergangenheit zwar auch Top-Transfers, und die Pandemie konnte niemand ahnen – doch unterm Strich machen die Vorstands-Aussagen klar: Die Ex-Bosse lagen mit ihrem Kader- und Vertragsmanagement zu oft zu krass daneben. Umso mehr Arbeit wartet auf die aktuelle sportliche Leitung… (mze)