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Kommentar nach Kölner 5:0-SiegWas ist der FC-Sieg gegen eine Trümmertruppe wert?

Leart Pacarada umarmt Julian Pauli (1. FC Köln).

Der 1. FC Köln besiegte Eintracht Braunschweig am 24. August 2024 mit 5:0: Leart Pacarada und Julian Pauli (r.) feiern.

Was ist der Sieg wert? Der 1. FC Köln feierte am Samstag einen fulminanten 5:0-Erfolg über Eintracht Braunschweig. Dass die Gäste äußerst schwach auftraten, kann bei der Bewertung ruhig außen vor gelassen werden. Ein Kommentar.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Fünf Nüsse, Spaß-Fußball von Ljubicic und Lemperle, Struber-Explosion am Spielfeldrand, ausgelassene Stimmung auf den Tribünen, Kabinen-Party bei den FC-Profis – am Samstag (24. August 2024) feierte der 1. FC Köln ein gewaltiges Fest im Stadion.

Eintracht Braunschweig wurde mit 5:0 nach Hause geschickt. Doch Köln wäre nicht Köln, wenn nicht gleich auch wieder zahlreiche Nörgler um die Ecke kommen: Sieg gegen Braunschweig? Das ist ja auch eine Trümmertruppe, Abstiegskandidat Nummer 1, Schlusslicht. Und in den ersten drei Pflichtspielen haben sie ja auch schon satte zwölf Dinger kassiert. Was für eine Schießbude …

FC-Sieg: Art und Weise macht mehr als Mut

Ja, sie mögen recht haben, die Nörgler. Sie haben einmal mehr ein Haar in der Suppe gefunden. Aber nach diesem Sieg des 1. FC Köln kann man die Schwäche des Gegners auch gerne mal beiseiteschieben. Denn es ist die Art und Weise, wie der FC gewonnen hat, die Zuversicht bringt und Lust auf mehr macht.

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Mit 23,4 Jahren im Schnitt hat der 1. FC Köln am Samstag die jüngste Startelf seit vier Jahren präsentiert. Gerhard Struber (47) setzt den Kölner Plan um: Jonas Urbig im Tor - 21 Jahre alt, fehlerlos! Julian Pauli in der Innenverteidigung: 19 Jahre alt, mit 96 die meisten Kölner Ballkontakte und 69 Prozent gewonnenen Zweikämpfen die beste Kölner Quote erreicht. Oder Damion Downs (20) und Tim Lemperle (22) – Sturmduo mit Spielwitz, zahlreichen guten Möglichkeiten und dem ersten Stürmer-Tor durch Lemperle.

Nach dem Stotterstart war die Stimmung rund ums Geißbockheim angespannt, einen weiteren Ausrutscher gegen Braunschweig hätte sich der FC kaum leisten können. Entsprechend hoch war der Druck.

Doch Struber ließ unbeirrt die jungen Wilden von der Kette. Nur das kann der Kölner Weg sein, um auch künftig im Business Fußball bestehen zu können. Investoren von außen sind bei diesem Klub aktuell undenkbar. Investitionen in junge Spieler dagegen Gold wert.

Der neue Coach ist im Training fordernd, will die Jungs schnell besser machen. Aber er hat dabei auch die nötige Geduld und das Fingerspitzengefühl.

Mit der jungen Generation kann Köln am Ende nur gewinnen: die Fans identifizieren sich mit ihren neuen Helden, Spieler wie Urbig oder Pauli steigern ihre Marktwerte und sorgen am Ende für sportliche Erfolge oder hohe Ablösesummen.

Auf diesem Weg sind Siege wie gegen Braunschweig enorm wichtig – für die Stimmung, das Selbstwertgefühl und eine gewisse Euphorie. Auch wenn der Gegner schwach war – für die junge FC-Truppe kann es nur heißen: Aufsaugen, genießen, weiter arbeiten!