Timo Horn verlässt den 1. FC Köln nach 21 Jahren. Bekommt die langjährige Nummer eins noch einen Abschieds-Einsatz? Steffen Baumgart erklärt die schwierige Situation.
„Haken das nicht ab“FC-Coach in der Zwickmühle: Baumgarts schwerste Endspurt-Entscheidung
Sein 40-Punkte-Ziel hat der FC genau wie den Klassenerhalt in der Tasche – und trotzdem geht es in den letzten beiden Bundesliga-Spielen um viel!
Vor allem für die Gegner Bremen und Bayern, die um die endgültige Rettung sowie den Meistertitel kämpfen. Aber auch für den FC, der zwei Legenden mit zwei Siegen standesgemäß verabschieden will. Jonas Hector (32) nach voraussichtlich 347 Einsätzen, Timo Horn (30) nach 329. Oder kommt beim Keeper doch noch Nummer 330 dazu?
FC-Trainer Steffen Baumgart: „Timo Horn hätte es verdient“
Nach Horns Ankündigung, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, hatte Steffen Baumgart (51) dem langjährigen Stammtorhüter wenig Hoffnung auf ein Abschiedsspiel im Liga-Endspurt gemacht („Das ist nicht geplant, da bin ich relativ deutlich“).
Jetzt sagt der FC-Coach: „Wir müssen überlegen, in welcher Situation wir sind: Bremen ist noch im Abstiegskampf. Und wenn es ein Abschiedsspiel geben sollte – ein Spiel, wo man Timo noch mal ,Dankeschön‘ sagt – sollte es eher gegen Bayern München sein. Wenn es dann aber um die deutsche Meisterschaft geht, weiß ich nicht, ob es das richtige Signal wäre.“
Baumgart betont ausdrücklich: „Das hat nichts mit Timo zu tun, er hätte es verdient. Wir wissen schon, was er für diesen Verein geleistet hat, was er auch in den vergangenen Jahren innerhalb der Mannschaft an Charakter, Motivation und Arbeit reingebracht hat – was die Öffentlichkeit oft nicht sieht. Es würde kein Problem sein, ihn einzusetzen.“
Aber Baumgart will eben sämtliche Vorwürfe vermeiden, die aufkommen könnten, wenn er seine Nummer eins Marvin Schwäbe (28) ausgerechnet am 34. Spieltag erstmals in dieser Saison auf die Bank schickt. „Die Frage ist, welches Zeichen man nach außen setzt. Ich glaube nicht, dass es das richtige wäre.“
Abschiedsspiel für Horn? Baumgart: „Überlegen genau, was wir machen“
Für den FC-Trainer die wohl schwierigste Personal-Entscheidung in den finalen Liga-Wochen. „Deswegen überlegen wir genau, was wir machen. Ich lasse mir bis zum letzten Tag offen, ob er spielt oder nicht. Da gibt es mehrere Varianten. Wir haken das nicht ab und machen uns keine Gedanken.“ Horn darf hoffen!
Was das Ganze vereinfachen würde: Mit einem Heim-Sieg gegen Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr) und einer BVB-Pleite in Augsburg (Sonntag, 17.30 Uhr) wären die Bayern bereits am kommenden Wochenende Meister – das Spiel im Rhein-Energie-Stadion wäre nicht mehr entscheidend. Auch bei einem Dortmunder Unentschieden wären die Münchner (bei dann drei Punkten und mindestens 20 Toren Vorsprung) zu 99,99 Prozent durch.
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Wobei Baumgart ohnehin nicht ins endlich mal wieder spannende Meisterschafts-Duell reingezogen werden will …
„Ich höre immer, dass wir das Zünglein an der Waage sind. Wir sind nicht das Zünglein an der Waage – ich spiele nicht für Dortmund und nicht gegen Bayern“, stellt der Köln-Coach klar: „Die müssen beide ihre Hausaufgaben machen und wir unsere. Es geht einfach darum, zwei Spiele zu gewinnen und das wollen wir zeigen. Aber Zünglein an der Waage? Nicht am 34. Spieltag. Da hatten beide Truppen genug Zeit, sich in Position zu bringen.“