Die Tendenz bei Jonas Urbig (21) geht im Trikot des 1. FC Köln steil nach oben – im DFB-Dress ist das Aufstiegs-Potenzial für den jungen Torhüter aber noch mal deutlich größer.

Geht es nach vielen Fans, dann hat sich der Schlussmann schon jetzt eine Beförderung in der Nationalmannschaft verdient: Von der U21 in den A-Kader, wo die neue Nummer eins Marc-André ter Stegen (32) wegen einer Knieverletzung lange fehlen wird.

Fans fordern Jonas Urbig – einem FC-Kollegen gefällt’s

Der „Kicker“ hatte nach Bekanntgabe des Torhüter-Ausfalls eine Umfrage nach dem idealen Vertreter gestartet und damit offenbar einen Nerv getroffen. Bis Donnerstag (26. September 2024) beteiligten sich über 250.000 Menschen am Voting.

Und beinahe die Hälfte aller Teilnehmenden wünschte sich dabei Urbig zwischen die Pfosten. Trotz namhafter Konkurrenz durch die seit Jahren im DFB-Dunstkreis weilenden Bernd Leno (32/3,9 Prozent) und Oliver Baumann (34/9,4 Prozent) entfielen 49,3 Prozent der Stimmen auf Urbig.

Das deutliche Ergebnis und verschiedene vorige Episoden aus den sozialen Netzwerken lassen allerdings auch mehr als nur erahnen, dass die Vereinszugehörigkeit bei vielen eine entscheidende Rolle spielte. In den Kommentaren bei Instagram, wo der „Kicker“ das Ergebnis teilte, sammelten sich sogleich entsprechende Anmerkungen. Ein User mutmaßte, das Voting habe „vor dem Kölner Dom“ stattgefunden.

Die Masse der FC-Fans darf sich so aber immerhin einmal mehr für eine erfolgreiche Internet-Aktion feiern – und dürfte ihren Schlussmann mit dem Vertrauens-Vorschuss durchaus zu weiteren Glanztaten angestachelt haben.

Abseits des überdeutlichen Urbig-Votings ließ die Umfrage allerdings auch erkennen, dass die allermeisten sich frischen Wind im DFB-Tor wünschen. Die aktuelle Konstellation ist demnach die Chance, dass Keeper mit Perspektive ihren Platz in der Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) finden.

Auf Urbig, der nach seinem Patzer beim Kölner Saison-Auftakt gegen den HSV immer mehr an Sicherheit gewonnen hat, folgte in Alexander Nübel (27) mit 33 Prozent der Stimmen ebenfalls ein Schlussmann noch ohne A-Länderspiel. Das gilt auch für Noah Atubolu (22), der sich mit Urbig um den Stammplatz in der U21 duelliert. Er erhielt 4,4 Prozent der Stimmen.

Sportlicher Vorteil für Atubolu im Talente-Zweikampf: Trotz einzelner Wackler bringt das SC-Talent sogar schon internationale Erfahrung aus der vergangenen Saison in der Europa League mit. Urbig dagegen spielte noch nicht erstklassig, überzeugte dafür in der 2. Bundesliga in bislang 56 Spielen.

Nach dem 34. Auftritt hatte Trainer Lukas Kwasniok (43) vom SC Paderborn im Duell mit Urbigs damaligem Leih-Klub Greuther Fürth bereits eine Vorahnung, schwärmte: „In der zweiten Liga hat ein zukünftiger Nationaltorhüter nichts verloren. Er wird irgendwann mal das Amt beerben. Ein herausragender Torhüter.“

Für die Nummer eins wird es bei allem Fan-Zuspruch, dem sich mit einem Instagram-Like auch FC-Profi Marvin Obuz (22) anschloss, zunächst nicht reichen. Spätestens durch den deutlichen Umfrage-Sieg ist Urbig aber immerhin auch außerhalb des FC-Kosmos auf dem Radar.