Knifflige Situation, brisante ZukunftSteht Schwäbe auch bei der Hertha im FC-Tor? Das sagt Struber

Der 1. FC Köln hat am Dienstagabend Bundesligist Holstein Kiel aus dem Pokal geworfen. Nach dem 3:0-Erfolg wird nun über die Kölner Torhüter diskutiert.

In der 2. Liga hat der 1. FC Köln bisher 20 Gegentore in zehn Spielen kassiert. Auch wenn Youngster Jonas Urbig (21) bis auf einen Patzer zum Auftakt gegen den Hamburger SV weitestgehend fehlerlos blieb, bekam er nun eine Pause.

Am Dienstagabend (29. Oktober 2024) vertraute der angeschlagene Trainer Gerhard Struber (47) auf Marvin Schwäbe (29) im FC-Tor. Nach zuletzt sieben Gegentoren in zwei Spielen gab es in der 2. Pokalrunde einen 3:0-Sieg für die Kölner gegen Bundesligist Holstein Kiel.

1. FC Köln: Struber lobt Keeper Schwäbe

Schwäbe musste gegen offensiv schwache Kieler nicht oft eingreifen, wenn es aber brenzlig wurde, dann war der Keeper souverän zur Stelle. Gegen Finn Porath parierte Schwäbe zweimal richtig stark. Zudem strahlte er zu jeder Zeit der Partie Ruhe und Stabilität aus. Von den Fans wurde der FC-Keeper mit lauten Sprechchören gefeiert.

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Die Frage ist, wie Struber nun mit der Situation auf der Torhüter-Position umgeht. „Ich habe ihn gut gesehen“, sagte Struber über Schwäbe. Und was bedeutet das für die kommenden Spiele? Steht Schwäbe auch am Samstag (2. November) beim Zweitliga-Topspiel bei Hertha BSC (20.30 Uhr, Sport1 und Liveticker auf EXPRESS.de) in der Kiste?

Struber sagte nach dem Sieg gegen Kiel: „Das bedeutet fürs Wochenendspiel gar nichts, weil wir jetzt erstmal ein Cup-Spiel absolviert haben. Das hat der Marvin ordentlich gemacht. Das war auch nicht überraschend aus meiner Sicht, weil er sich in den letzten Wochen sehr gut präsentiert. Er hat eine ordentliche Leistung gezeigt.“

Für Struber ist es nun ein Luxus-Problem, doch er muss sensibel damit umgehen. Urbig darf als mega-talentierter Keeper, dem definitiv die Zukunft gehört, nicht das Gefühl bekommen, dass er an der Kölner Defensivschwäche schuld ist.

Und Schwäbe hat einen professionellen Zweikampf verdient, mit seinem Auftritt im Pokal seine Chance genutzt. Nach dem 3:0-Sieg hat er nun weitere Argumente auf seiner Seite, nach der weißen Weste ist es zumindest nicht ausgeschlossen, dass er auch am Samstag bei der Hertha zwischen den Pfosten steht.

Struber versucht nun, beiden gerecht zu werden, keine leichte Aufgabe. Er lässt eine Entscheidung offen „Wir wissen auch, dass Jonas Urbig in der Vergangenheit schon viele gute Leistungen gezeigt hat. Wir werden sehen, wir haben jetzt diese Situation entwickelt. Ich muss auch festhalten, dass wir ein sehr gutes Torwart-Team haben, mit einem guten Torwart-Trainer, der die Jungs immer wieder auf ein gutes Niveau bringt. Jetzt hat unsere Nummer 2, der Marvin Schwäbe, unter Beweis gestellt, wie gut er ist. Nicht mehr und nicht weniger.“

Keeper-Coach Peter Greiber (56) betreut die beiden im täglichen Konkurrenzkampf, der nun noch heißer werden dürfte. Was dabei auch eine Rolle spielt, ist die Zukunftsplanung der beiden Keeper. Schwäbe hatte schon vor der Saison den expliziten Wunsch geäußert, den Verein zu verlassen, um erstklassig zu spielen. Die Angebote blieben aus, es kam zum Zerwürfnis mit Sport-Boss Christian Keller (45), weil dieser Urbig zur Nummer 1 ausrief.

Schwäbe stellte sogar öffentlich infrage, ob in Köln das Leistungsprinzip gelte. Sein Vertrag in Köln läuft noch bis 2027. Ein Abgang im Winter ist nicht auszuschließen, es sei denn, Schwäbe erhält nun mehr Spielzeit.

Und Urbig? Der hat einen Kontrakt in Köln bis 2026. Im kommenden Jahr will auch er unbedingt erstklassig spielen. Top-Klubs wie Bayern München oder Bayer Leverkusen haben ihn längst auf dem Radar. Steigt Köln nicht auf, ist er wohl nach der Saison weg.

So kann im schlechtesten Fall aus dem Kölner Luxus-Problem ein richtiges Problem werden: Schwäbe im Winter weg, Urbig im Sommer – dann hätte der FC plötzlich keinen Top-Keeper mehr.