Der 1. FC Köln ist weiterhin auf der Suche nach Konstanz. Gelang es der Mannschaft vergangene Saison noch, den baumgart’schen Fußball in aller Regelmäßigkeit auf den Platz zu bringen, so ist davon in dieser Spielzeit viel zu wenig zu sehen. Ein Grund, warum der Erfolg ausbleibt?

Bezeichnend, dass der einzige „typische“ Baumgart-Spielzug in Bochum am 11. November 2023 prompt zum 1:1-Ausgleich führte. Nach Ballgewinn schnörkellos umschalten, ein tiefer Pass nach außen, Hereingabe, Tor!

Nach 161 erfolglosen Flanken: FC trifft endlich wieder

Es könnte so einfach sein, doch aus unerfindlichen Gründen klappt es diese Saison nicht mit der Umsetzung. Denn Selkes Treffer war der erste nach einer Flanke – und das im 162. Versuch. Das ist absoluter Liga-Spitzenwert. Dahinter folgen Schlusslicht Union Berlin (153) und dann schon mit weitem Abstand Hoffenheim (113).

161 (!!) Flanken segelten demnach erfolglos in den Strafraum. Dabei hat den FC vor nicht allzu langer Zeit genau diese Effizienz nach Hereingaben so stark gemacht. Vergangene Saison erzielten Selke und Co. 17 Treffer nach Flanken, so viele wie keine andere Bundesliga-Mannschaft. „Dafür stehen wir. Da gilt es, wieder hinzukommen, solche Situationen öfter zu kreieren und umzusetzen“, sagte Selke nach seinem dritten Saisontor.

Ist der Flanken-Fluch jetzt gebrochen? Beim FC kann es nur heißen: Zurück zu den Stärken. Da wurde in Bochum ein weiterer Bann gebrochen. Es geht um die Nehmer-Qualitäten, die die Mannschaft schon so oft bewiesen hat. Kein anderes Team holte in der vergangenen Saison mehr Punkte nach Rückstand als der FC (16).

In dieser Saison sprang bis zum Bochum-Spiel noch kein einziger Zähler heraus. Der Punktgewinn an der Castroper Straße war der erste nach einem Rückstand seit dem 5:2 gegen Hertha BSC am 12. Mai 2023, vor 183 Tagen.

„In unserer aktuellen Situation ist jeder Punkt wichtig. Solche Sachen, wie in Bochum zurückzukommen, sind wichtig für die Moral. Das ist das Positive, was wir aus dem Spiel mitnehmen“, bekräftigt Selke. Nun bleiben in der Länderspielpause knapp zwei Wochen Zeit, um das erste Saison-Drittel aufzuarbeiten und die richtigen Schlüsse aus dem Gesehenen zu ziehen.

Eine Pause, die wie gerufen kommt, um an den richtigen Stellen nachzujustieren. Selke sagt: „Meiner Meinung ist es gut, dass jetzt eine Pause ansteht. Jetzt können wir noch ein bisschen Kraft sammeln, denn es werden noch intensive Wochen kommen, darauf müssen wir top vorbereitet sein.“