Weil die Kosovo-Spieler kurz vor dem Abpfiff geschlossen das Feld verlassen, wird das Nations-League-Spiel in Rumänien abgebrochen. Offenbar kam es zu Provokationen von Fans.
Eklat in der Nations LeagueSpielabbruch! Kollegen von FC-Profi gehen kurz vor Schluss vom Feld
Eklat in der Nations League: Beim Spiel zwischen Rumänien und dem Kosovo ist es am Freitagabend (15. November 2024) zu einem Spielabbruch gekommen. Die Fußballer der Gäste verließen in der Nachspielzeit geschlossen das Feld.
Berichten zufolge reagierten sie damit auf Provokationen von rumänischen Fans, die auf den Tribünen „Serbien“-Schlachtrufe anstimmten.
Umstrittene Doppeladler-Geste
Die Uefa entschied gut eine Stunde nach Beginn der Unterbrechung, dass das Spiel final abgebrochen wird. Weitere Details sollen später kommuniziert werden, hieß es.
Auf TV-Aufnahmen war zu sehen, wie vereinzelt Spieler und Betreuer des kosovarischen Teams, bei dem Leart Pacarada vom 1. FC Köln wegen einer Adduktorenverletzung fehlte, die umstrittene Doppeladler-Geste in Richtung der Fans zeigten.
Diese symbolisiert die albanische Nationalidentität und wird oft von ethnischen Albanern verwendet, um ihre Heimatverbundenheit auszudrücken.
Viele Serben erinnert der Doppeladler jedoch an die Verluste des Kosovo-Kriegs 1998 bis 1999 und die Abspaltung des Kosovo von Serbien.
Das Team des Kosovo und dessen deutscher Trainer Franco Foda verließen nach minutenlangen Diskussionen mit dem Schiedsrichter in der achten Minuten der Nachspielzeit – die eigentlich nur hätte vier Minuten dauern sollen – beim Stand von 0:0 den Innenraum und gingen in die Kabine.
Etwa eine dreiviertel Stunde später gingen dann auch die Rumänen vom Platz; nach einer Lautsprecher-Durchsage verließen die Zuschauerinnen und Zuschauer das Stadion.
„Es ist wichtig, dass wir miteinander respektvoll umgehen, sowohl auf dem Platz als auch außerhalb“, sagte Foda nach der Partie. „Leider ist am Ende des Spiels dieser Respekt verloren gegangen.“ Die Mannschaft habe sich deshalb entschlossen, das Spielfeld zu verlassen. Eigentlich hätte sie dann wieder auf den Rasen zurückkehren wollen, doch „das Problem war, dass sich an der Situation im Stadion nichts verändert hatte“, sagte der ehemalige Bundesliga-Profi.
Die rumänische Nationalmannschaft teilte auf ihrer Facebook-Seite mit, dass es bedauerlich sei, dass die Kosovaren unter Missachtung des Fair-Play-Geistes das Match abbrachen. „Dies reflektiert einen Mangel an Respekt nicht nur gegenüber dem Fußball, sondern auch gegenüber den Anstrengungen der Fußballer auf dem Feld.“
Am Montag empfängt der Kosovo im letzten Gruppenspiel Litauen, Rumänien trifft auf den Gruppen-Dritten Zypern (6). Schon am kommenden Freitag werden die Playoffs ausgelost, an denen auch die Gruppenzweiten der Liga C beteiligt sind. Bis dahin muss die Uefa entschieden haben. (dpa)