Der 1. FC Köln hat beim Abstiegskandidaten SSV Ulm einen knappen 1:0-Duselsieg eingefahren. Drei wichtige Punkte sind im Sack, überzeugend war das jedoch nicht. Daher gab es am nächsten Tag Redebedarf.
Kölner AufstiegskrampfBosse-Gespräch mit Struber mitten auf dem Platz
Beim 1. FC Köln gab es trotz Auswärtssieg in Ulm reichlich Gesprächsbedarf. Und zwar mitten auf dem Trainingsplatz. Die Spieler sammelten noch vereinzelt Bälle auf, die sich über alle Ecken auf Trainingsplatz 1 am Geißbockheim verteilt hatten. Andere marschierten schon Richtung Umkleide. Doch für einige ging es am Sonntagmittag (9. März 2025) noch in die verbale Nachspielzeit.
Trainer Gerhard Struber schnappte sich zunächst Stürmer Imad Rondic zum dreiminütigen Einzelgespräch. Etwas länger wurde es dann mit den Bossen.
FC hat Gesprächsbedarf nach Duselsieg in Ulm
Geschäftsführer Christian Keller und Lizenz-Leiter Thomas Kessler marschierten nach der Einheit um 11.52 Uhr mitten auf den Platz, um mit Struber und seinen Assistenten Bernd Eibler und Thomas Hickersberger zu diskutieren. Die Unterredung dauerte bis 12.10 Uhr.
Keine Frage, der 1. FC Köln hatte sich beim Vorletzten SSV Ulm wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. In der 86. Minute erlöste Luca Waldschmidt den FC mit seinem Siegtreffer. Es war eine einzige gelungene Aktion, ansonsten viele quälende Momente. Beim FC heißt es aktuell eher Aufstiegskrampf statt Aufstiegskampf.
Bei dem knapp 20-minütigem Gespräch auf dem Platz wurden nochmals die Sinne geschärft. Struber hatte gegen Ulm schon auf Viererkette umgestellt, um offensiv mehr Druck zu entfachen. Das gelang in Halbzeit eins noch ganz ordentlich, im zweiten Durchgang lag dann wieder fast alles brach.
Gegen Ulm reichte es am Ende zwar noch zum Sieg, dauerhaft wird der Minimalismus aber wohl nicht reichen. Noch sind neun Spiele zu absolvieren, der FC muss nun alle Kräfte bündeln. „Es sind noch neun Spiele, da geht es ums Punkten, Punkten, Punkten. Das sollte auch die Message sein“, sagt Kapitän Timo Hübers.
Das sieht auch sein Coach so. Struber sagt: „Es sind drei Punkte, die Regel gilt überall. Das ist das Entscheidende.“ Keeper Marvin Schwäbe ergänzt: „In der 2. Liga gibt es wenige Mannschaften, mit denen man schön Fußball spielen kann. 2. Liga ist Kampf. Es geht um Zusammenhalt und den Kampf gegen Widerstände. Das haben wir bewiesen. Es kommt immer darauf an, dass wir mit drei Punkten nach Hause fahren.“
Nach der Bosse-Analyse auf dem Platz fuhr der Kölner Tross mit den Trainern und einigen Spielern rüber ins Rhein-Energie-Stadion. Dort trafen die FC-Frauen auf Bayern München. In der kommenden Saison wollen auch die Männer wieder gegen die Bayern spielen. Dafür muss allerdings in den verbleibenden Spielen eine deutliche Leistungssteigerung her.