Kessler schließt nichts ausDas große Ljubicic-Rätsel – setzt FC-Trainer Struber jetzt auf Pokal-Held?

1. FC Köln, Trainingslager in Bad Waltersdorf (Österreich), von links: Dominique Heintz, Dejan Ljubicic, Julian Pauli

Dominique Heintz, Dejan Ljubicic und Julian Pauli (1. FC Köln, v.l.) bei Dehnübungen am 22. Juli 2024.

Der 1. FC Köln will am Samstag seinen ersten Saisonsieg in der 2. Bundesliga einfahren. Um 20.30 Uhr geht es daheim gegen Eintracht Braunschweig.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Volle Hütte, volle Pulle Richtung erstem Sieg in der neuen Zweitliga-Saison! Der 1. FC Köln trifft am Samstag (14. August 2024, 20.30 Uhr/Sport1, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) daheim auf Eintracht Braunschweig.

Nach zwei Niederlagen mit acht Gegentoren liegen die Gäste auf dem letzten Tabellenplatz. Köln will die Chance nutzen und den ersten Dreier einfahren. Doch mit welchem Personal?

1. FC Köln: Dejan Ljubicic sorgt für viele Diskussionen

Im zentralen Mittelfeld sorgt eine Personalie für viele Fragezeichen: Dejan Ljubicic (26). FC-Trainer Gerhard Struber (47) sagt: „Bei Ljubicic ist die Situation so, dass wir versuchen, gemeinsam das Abschlusstraining zu absolvieren. Danach gibt es dann eine klare Aussage, wie es um sein Knie steht.“

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Der Coach weiß aber, dass er im Mittelfeld zahlreiche gute Optionen hat: Eric Martel (22) kehrt nach seiner Gelb-Sperre im Pokal zurück, Mathias Olesen (23) hat es in Sandhausen blendend gemacht. „Es gibt einen Vierkampf um die Position Sechs. Die Entscheidung wird am Samstag fallen. Olesen ist eine Option für die Startelf. Es ist wichtig für die Mannschaft, dass wir einen Spieler haben, der richtig schlagkräftig ist.“

Olesen avancierte in Sandhausen in der Verlängerung zum Matchwinner. Könnte also sein, dass er auch am Samstag gegen Braunschweig startet. Denn Struber weiß, dass Selbstvertrauen in der aktuellen Situation enorm wichtig ist.

Und bei Ljubicic ist die Lage kompliziert. Das Knie ist dabei wohl das geringste Problem. Die Frage ist: Kann der Trainer noch voll auf ihn bauen? Noch bis Ende der Transferphase (30. August) könnte Ljubicic den Klub verlassen. Er soll seinen Wechselwunsch hinterlegt haben. Sportchef Thomas Kessler (38) will nichts ausschließen: „Im Fußball kann man nie etwas zu einhundert Prozent ausschließen. Für uns liegt der Fokus darauf, dass wir Dejan körperlich in die Situation bringen, dass er uns auf dem Platz weiterhilft.“

Kessler weiter: „Das Transferfenster ist noch etwas offen, aber eins ist klar: Wir wollen Dejan behalten. Das haben wir auch hinterlegt. Es gibt keinen neuen Stand und wir beteiligen uns nicht an Gerüchten.“ Leeds United hatte offenbar großes Interesse, mit seinem deutschen Trainer Daniel Farke (47), den Österreicher nach England zu holen. Das Angebot soll knapp über drei Millionen Euro gelegen haben, der FC forderte allerdings weit über sieben Millionen Euro.

Jetzt soll das Interesse von Leeds erloschen sein. Auch, weil angeblich zu viele Berater mitmischen. Im Zuge dessen soll sich nun die Kölner Agentur Sports 360 (Volker Struth, 58) von Ljubicic getrennt haben. Struth war der vierte Berater des Österreichers in den letzten 18 Monaten.

Beim FC hatte man zudem versucht, Ljubicic mit einer Vertragsverlängerung über 2025 hinaus langfristig an den Klub zu binden. Kessler wollte dies nicht öffentlich bestätigen: „Über Gespräche, die wir mit den Interessenvertretern und dem Spieler führen, geben wir keine offiziellen Statements ab. Wir sind froh, dass wir Dejan bei uns im Kader haben. Wir sind davon überzeugt, dass er im Laufe der Saison eine gute Rolle bei uns spielen kann.“

Ob der Spieler davon allerdings selbst überzeugt ist, scheint zumindest fraglich.