Die Stimmung zwischen zahlreichen Fans und dem 1. FC Köln ist angespannt. Am Sonntag eskalierte die Situation beim Derby gegen Düsseldorf teilweise.
„Mit Schlägen gedroht“Nach Stadionumbau: Fan-Zoff mit 1. FC Köln eskaliert
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Fans des 1. FC Köln im Rhein-Energie-Stadion am 23. Februar 2025. Sitzplätze im Stehplatzbereich der Südkurve sorgen für Ärger.
Der 1. FC Köln hat ein hausgemachtes Problem mit zahlreichen Fans, die seit Jahren auf der Hans-Schäfer-Südkurve stehen. Am Sonntag (23. Februar 2025) eskalierte die Situation teilweise. Es soll sogar zu Gewalt gekommen sein.
Hintergrund ist der Stadionumbau des FC in Absprache mit den Kölner Sportstätten (KSS). Durch den neuen Pachtvertrag hat der Verein sechs neue Logen im Ost-Bereich des Rhein-Energie-Stadions erhalten. Die KSS musste ihre dortigen Büros räumen und bekam nun vom FC einen Platz in der Südkurve zugewiesen (S1). Vor einem Besprechungsraum wurden auch 28 Sitzplätze in den Stehplatzbereich gebaut.
FC-Fan beim Spiel gegen Düsseldorf aus der Südkurve entfernt
Das Problem: Der FC kommunizierte mit den Fans, die seit Jahren auf der Südtribüne stehen, nicht zufriedenstellend. Erst wenige Tage vor dem Heimspiel gegen Hannover 96 am 30. November 2024 wurden die Fans vom Umbau informiert. Seitdem gibt es bei jedem Heimspiel Protest.
Vor allem betroffen sind die Mitglieder der Fanklubs „microchoregraphen“ und „Ostböcke“ – durch den Umbau sind 150 Stehplätze weggefallen. Zwar wurden den Fans keine Dauerkarten entzogen, aber sie stehen nun noch dicht gedrängter auf der Tribüne.
Neben dem Plakat „Stehplätze raus aus Unterrang Süd“ und Sprechgesängen „Logen raus“ gab es beim Spiel gegen Düsseldorf auch einen unschönen Vorfall. Demnach soll ein Fan, der lautstark gegen die Logen protestierte, von Sicherheitskräften unsanft abgeführt worden sein. Der Fan soll die Logenbesucher dabei teils übelst beleidigt haben.
In einer Stellungnahme des Fanklubs „microchoregraphen“, die EXPRESS.de vorliegt, heißt es: „Stoppt die Platzverweise in S1! Untersuchung der Vorfälle beim Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf gefordert.“
Die Fans schildern die stattgefundene Eskalation folgendermaßen: „Am 23.02.2025 kam es im Stehplatzbereich (S1) des Müngersdorfer Stadions zu einem besorgniserregenden Vorfall, bei dem ein Fan aufgrund seiner Beschwerde über die Einrichtung von Logenplätzen von mehreren Sicherheitskräften mit unverhältnismäßiger Gewalt entfernt wurde. Diesen Vorfall konnten zahlreiche Zuschauer*innen beobachten, darunter auch wir.“
Weiter heißt es: „Uns liegt das Gedächtnisprotokoll eines eigentlich unbeteiligten Fans vor, der ebenfalls von einem Ordner körperlich angegriffen wurde. Er schreibt: ‚Auch ich wurde Zeuge dieses Vorfalls und äußerte, so wie andere Zuschauer ebenfalls, mein Unverständnis über das aggressive Vorgehen der Security. Daraufhin wurde ich selbst von einem der Sicherheitskräfte mit beiden Händen gepackt, angeschrien und mir wurde mit Schlägen gedroht. Erst als ein Vorgesetzter der Security eintraf, ließ die Person mich los und zog sich zurück.‘“
In der Loge sollen sich einige Besucher bedroht und beleidigt gefühlt haben, sie sollen dann ihrerseits mit Anzeigen wegen Beleidigung gedroht haben, daraufhin ist der Sicherheitsdienst eingeschritten und hat den aufgebrachten Fan unsanft entfernt.
Viele Fans zeigen sich nun solidarisch, schreiben in der Stellungnahme: „Ein derartiges Verhalten der Security ist nicht hinnehmbar. Sicherheitskräfte haben die Aufgabe, für Ordnung und Sicherheit zu sorgen, nicht, Fans mit Gewalt zu entfernen oder Kritik mit Einschüchterung und Drohungen zu begegnen.“
Die Sorgen sind auch groß, weil durch den Umbau die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher nicht mehr gewährleistet ist. Die Enge sei bedrohlich, Fluchtwege nicht vorhanden. Für ein Drittel der gesamten Fans auf der Hans-Schäfer-Südkurve gibt es nur einen Ausgang.
Hier sehr ihr, wie Laura Wontorra beim 1. FC Köln ihren Karnevals-Geburtstag feierte:
Die „microchoregraphen“ haben versucht, das Problem in Gesprächen mit dem FC oder den Sportstätten zu lösen, doch keine Partei will aktuell etwas an den Zuständen ändern. „Für die Sicherheit der Stehplatzbesucher*innen fühlt sich seltsamerweise niemand verantwortlich“, klagen die Fans.
Abschließend fordern sie nun „eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls, entsprechende Konsequenzen für das Fehlverhalten der verantwortlichen Sicherheitskräfte und Straffreiheit für den protestierenden Fan, der des Blocks verwiesen wurde.“ Fortsetzung folgt …