Beim 1. FC Köln ist Marvin Schwäbe inzwischen die Nummer eins. Für Timo Horn bedeutet dies, dass er sich im Sommer eventuell einen neuen Verein suchen muss.
„Man wird im Sommer sehen“Vor Derby: Horn spricht über seine FC-Zukunft und Duell mit Schwäbe
Timo Horn (28) erlebte insgesamt zwölf Derbys gegen Bayer Leverkusen auf dem Platz. Nur dreimal ging er nachher als Sieger vom Feld. Am Sonntag (13. März 2022, 15.30 Uhr, DAZN und im Liveticker auf EXPRESS.de) muss der Keeper das Nachbarschafts-Duell wieder von der Bank aus betrachten.
Vieles deutet darauf hin, dass Horn gegen Frankfurt (1:0) am 19. Februar sein 328. und damit letztes Pflichtspiel für den 1. FC Köln bestritten hat. Vor dem Derby gegen die Werkself sprachen Horn, sein Konkurrent Marvin Schwäbe (26) und Torwarttrainer Uwe Gospodarek (48) noch einmal ausführlich über die Situation.
Im DAZN-Matchday-Feature beschrieb Timo Horn seine tägliche Motivation. „Ich hab das immer so gehalten, dass man gut gelaunt zum Training kommt und eine gute Stimmung im Torwart-Team hat. Da kann man sich genauso gut gegenseitig herausfordern, als wenn man nicht miteinander redet. Da halte ich nichts von, dafür ist die Karriere als Fußballer zu kurz.“
Timo Horn spricht über Konkurrenzkampf zu Marvin Schwäbe
Dass die Keeper-Konkurrenten beim FC ein vernünftiges Verhältnis pflegen, bestätigt auch die neue Nummer eins. „Wir gehen sehr fair miteinander um, arbeiten täglich sehr gut und pushen uns gegenseitig. Da gibt es keine großen Reibungspunkte, was man vielleicht auch von anderen Torhütern kennt“, sagt Marvin Schwäbe.
Gleichwohl war die Degradierung zum Ersatz-Keeper ein einschneidender Moment in Horns bisheriger Karriere. „Ich war knapp zehn Jahre die Nummer eins bei den Profis. Das ist natürlich eine neue Situation, die ich versuche, bestmöglich anzunehmen. Ich glaube, man merkt mir das im Training an, dass ich keine negative Stimmung verbreite oder schlecht gelaunt bin. Ich versuche weiter hart zu arbeiten“, sagt der 28-Jährige.
Timo Horn kämpft mit Rolle als Ersatzkeeper beim FC
„So wie es jetzt gegen mich gelaufen ist, kann es auch schnell wieder für mich laufen und ich stehe wieder im Tor. Das ergibt sich so schnell im Fußball. Wenn man hart arbeitet, wird man belohnt.“
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Dennoch ist auch den FC-Verantwortlichen und dem gebürtigen Kölner bewusst, dass es im Sommer zur Trennung kommen kann. Schließlich endet Horns Vertrag 2023. Die letzte Gelegenheit, um eine Ablösesumme zu generieren, wäre daher in diesem Sommer. „Das ist für mich persönlich natürlich eine der schwierigsten Zeiten. Wenn man nicht spielt, tut es immer weh“, sagt Horn bei DAZN.
Uwe Gospodarek beschreibt Verhältnis zu Timo Horn
„Ich habe den Anspruch und den Ehrgeiz, die Nummer eins zu sein. Natürlich muss man dann im Sommer schauen, was sich ergibt, wie es weitergeht für mich persönlich. Ich habe noch ein Jahr Vertrag beim FC, da wird man im Sommer sehen, wo die Reise hingeht.“
Torwart-Trainer Gospodarek bewertet das Torwart-Duell eher sachlich. „Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Der Timo ist nicht wegen schlechter Leistungen aus dem Tor gekommen, sondern weil er verletzt war. Da hat Marvin eben seine Chance genutzt. Er macht das richtig gut, hat sich hier sehr weiterentwickelt, wirkt so souverän und eiskalt im Tor. Ich habe manchmal den Eindruck, dass er unser elfter Feldspieler ist, der da hinten drin steht, den man immer anspielen kann.“
Gleichwohl weiß der frühere Bundesliga-Spitzen-Keeper, was in Horn vorgeht. „Ich habe es selber erlebt. Erst habe ich gespielt, dann war ich verletzt. Plötzlich saß ich auf der Bank, dann war ich nur noch Nummer drei, schließlich arbeitslos. Ich habe selber als Spieler alles erlebt. Daher kann ich mich gut in die Jungs hineinversetzen. Allerdings: Der Timo ist ein überragender Sportsmann, der jeden Tag im Training Gas gibt. Wie er sich in der Gruppe verhält, das ist immens wichtig. Das zeichnet seinen Charakter aus.“