Im „Doppelpass“ am Sonntag blieb die Kritik am 1. FC Köln nicht aus. Statt um die Mannschaft ging es diesmal aber vor allem um die Klub-Bosse. Stefan Effenberg verschlug es dabei sogar die Sprache.
Köln-Kritik im „Doppelpass“Zitat von FC-Boss Werner Wolf verschlägt sogar Effenberg die Sprache
von Béla Csányi (bc)
Mit beherztem Einsatz bewahrten sich die FC-Profis bei der Nullnummer im Schicksalsspiel gegen den SC Freiburg am Samstag (4. Mai 2024) vor scharfer Schelte von Fans und Experten. Der Fokus in der Analyse rückte stattdessen auf die Verantwortlichen am Geißbockheim.
Sport-Boss Christian Keller (45) wurde bereits vor dem Spiel in der Sky-Übertragung angezählt, Lothar Matthäus nahm mit knallharter „Eier“-Ansage sogar die gesamte FC-Führung ins Gebet. Im „Doppelpass“ am Sonntag kam dann vor allem Präsident Werner Wolf (67) nicht gut weg.
„Doppelpass“ straft Zweitliga-Aussage von FC-Boss Werner Wolf ab
Auch wenn die Lage schon vor dem Kölner 0:0 gegen Freiburg dramatisch war, wollten Trainer und Team das Ruder doch noch irgendwie herumreißen. Der Klub pflasterte den Kabinentrakt sogar mit Motivations-Botschaften, die bei einem Fan-Aufruf eingesandt worden waren. Doch Wolf tat am Spieltag vorsorglich alles, um Köln auf Liga zwei einzustimmen.
In einem Interview mit der „Kölnischen Rundschau“ verbat er sich Fragen zur Zukunft im Unterhaus nicht etwa bis nach der endgültigen Entscheidung im Tabellenkeller, sondern preschte vor: „Sollte es so kommen, dann werden wir uns das Ziel Wiederaufstieg in den ersten beiden Jahren setzen – trotz der Sperre.“
Dass die Verantwortlichen hinter den Kulissen trotz der Einschränkungen durch die Transfersperre längst zweigleisig planen, versteht sich zwar von selbst und ist auch deren Pflicht. Nach außen hätte Wolf diese Gedankenspiele aber lieber nicht tragen sollen, schon gar nicht am Spieltag – so die einhellige Meinung in der Expertenrunde bei Sport1.
Allzu viele Worte waren für diesen Eindruck übrigens gar nicht nötig. Trainer-Routinier Felix Magath (70) lachte in seinem roten Sessel nur mitleidig vor sich hin, als Moderator Florian König (56) die Wolf-Einschätzung vortrug.
König fragte daher Stefan Effenberg (55): „Das vor diesem Spiel zu sagen, ist ja auch nicht gerade professionell, oder?“ Da war selbst der sonst um keine kritische Antwort verlegene Sport1-Experte ratlos: „Nee, das stimmt. Da kann ich nichts mehr zu sagen, tut mir leid. Das ist speziell.“
Als König dem Ex-Nationalspieler dann doch noch etwas mehr entlocken wollte, präzisierte der nur kurz. Dann reichte Effenberg die Frage sogar an den Moderator zurück. „Du musst ja irgendetwas transportieren, an deine Spieler und die Fans: Dass wir nicht aufgeben bis zur letzten Sekunde. Das Zeichen musst du setzen. Was ist da los in Köln? Frage ich dich mal, du lebst ja in Köln.“