„Uli H.“Leverkusen-Boss mit Hoeneß-Aussage konfrontiert – seine Antwort fällt unterkühlt aus

Ferndando Carro steht vor dem Pokal-Spiel im Stadion.

Ferndando Carro vor dem Pokal-Spiel von Bayer Leverkusen gegen den 1. FC Köln am 5. Februar 2025. Tags darauf ging es mal wieder um die Zukunft von Florian Wirtz.

Uli Hoeneß träumt von Florian Wirtz im Bayern-Trikot. Die Reaktion von Leverkusen-Boss Fernando Carro fällt wortkarg aus.

von Antje Rehse  (are)

Uli Hoeneß (73) hat große Träume – doch bei der Konkurrenz hat man dafür derzeit nur ein müdes Lächeln übrig.

Der Bayern-Patron hatte zu Wochenbeginn im Interview mit „t-online“ eingeräumt, dass er die Hoffnungen auf einen Transfer von Florian Wirtz (21) noch nicht aufgegeben hat.

Carro über Hoeneß: „Träume von ihm, nicht von mir“

„Wenn ich einen Traum haben darf, dann würde ich sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss. Das ist aber nur meine private Meinung“, sagte der langjährige Manager und spätere Präsident des deutschen Rekordmeisters.

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Hoeneß’ Wort hat immer noch Gewicht. So sah sich unter anderem Bayern-Sportdirektor Christoph Freund (47) am Donnerstag (6. Februar 2025) mit den Vorstellungen des Ehrenpräsidenten konfrontiert.

„Träumen ist immer erlaubt“, sagte der Österreicher und ergänzte dann aber: „Wir sind sehr glücklich mit unserem aktuellen Kader, weil wir viel Qualität haben. Natürlich ist Florian Wirtz immer wieder ein Thema und ein außergewöhnlich guter Fußballer. Das wissen wir, das sehen wir alle“, betonte Freund: „Aber auch wir haben sehr gute Spieler bei uns.“

Und auch bei Wirtz’ Klub Bayer Leverkusen blieben Hoeneß’ Äußerungen natürlich nicht unbemerkt. Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro (60) kommentierte den Vorstoß beim Spobis in Hamburg allerdings reichlich süffisant.

„Ich freue mich, wenn Uli H. träumt“, sagte der Spanier einen Tag nach dem knappen Sieg der Werkself im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Köln, bei dem auch Wirtz eine Hauptrolle spielte. „Ich habe dazu nichts zu sagen. Das sind Träume von ihm, nicht von mir.“

Mehr wollte der ansonsten so angriffslustige Carro diesmal nicht sagen. In der Vergangenheit hatte er für Aufsehen gesorgt, weil er bei einem Fanclub-Treffen über Bayerns Sportvorstand hergezogen hatte: „Ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts“. Später enthüllte Eberl, dass es zwischen ihm und Carro Streit gab, weil dem Leverkusen-Boss nicht gefallen hatte, wie der damalige Gladbacher sich einst zum Wirtz-Transfer vom 1. FC Köln zum Werksklub geäußert hatte.

Über die Zukunft von Wirtz wird immer wieder spekuliert. Zuletzt gab es Gerüchte, dass der Nationalspieler seinen bis 2027 laufenden Vertrag in Leverkusen verlängert hat. Einen Vollzug gab es noch nicht. Medienberichten zufolge wird zwischen beiden Parteien vor allem intensiv über eine Ausstiegsklausel diskutiert. Immer wieder war neben dem FC Bayern als möglichem neuen Verein von einer Zukunft bei Real Madrid oder in der Premier League die Rede.

Wirtz’ Marktwert ist in den vergangenen Jahren förmlich explodiert, liegt mittlerweile schätzungsweise bei rund 140 Millionen Euro. Eine Zahl, bei der auch Bundesliga-Krösus Bayern München ins Grübeln kommt.

Hoeneß würde aber, wie wohl viele Bayern-Fans, zukünftig nur allzu gerne das Duo Wirtz und Jamal Musiala (21), das im DFB-Trikot bereits die größte Attraktion im deutschen Fußball darstellt, Seite an Seite in München sehen.

„Das war ja Traumfußball. Das ist genau das, was wir in Zukunft sehen wollen“, sagte Hoeneß über die Zaubereien von „Wusiala“ in der DFB-Elf. „Wenn neben Musiala vielleicht auch irgendwann mal der Florian Wirtz beim FC Bayern spielt, dann können wir noch ruhiger in die Zukunft schauen.“

Dafür müssten die Bayern allerdings nicht nur für Wirtz tief in die Tasche greifen, sondern auch für Musiala. Der Vertrag des größten Juwels des Klubs läuft im Sommer 2026 aus. Gespräche über eine Verlängerung laufen seit Wochen und sind laut Hoeneß „in einem guten Zielkorridor“. (mit sid/dpa)