„Ich finde das so erbärmlich“Leverkusen-Spiel macht Ewald Lienen fassungslos

Für Bayer Leverkusen steht in der Champions League ein heißes Vorrunden-Finale an, es geht um den Weg ins Achtelfinale. Die Umstände dieser Konstellation ärgern Ex-Bundesliga-Trainer Ewald Lienen.

von Béla Csányi  (bc)

Großes Vorrunden-Finale in der Champions League! Am Mittwoch (29. Januar 2025) steigen in der Königsklasse erstmals 18 Spiele zeitgleich, für viele Teams geht es dann noch um das direkte Weiterkommen, die Zwischenrunde oder den vorzeitigen K.o.

Gute Aussichten auf einen Platz unter den besten Acht – und damit die sichere Teilnahme am Achtelfinale – hat der Deutsche Meister Bayer Leverkusen. Und das, obwohl die Werkself am vorletzten Spieltag in der Vorwoche knapp und spät mit 1:2 bei Atlético Madrid verloren hatte.

Ewald Lienen beschwert sich über „Psychoterror“

Zu Hause gegen Sparta Prag hält Leverkusen zwar weiterhin alle Trümpfe in der Hand, kann Platz acht mit einem Heimsieg aus eigener Kraft absichern. Das allerdings nur, weil der FC Bayern am Folgetag der Madrid-Pleite selbst patzte und sich bei Feyenoord Rotterdam eine 0:3-Abreibung einhandelte.

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Entsprechend ärgerte sich der langjährige Bundesliga-Trainer Ewald Lienen (71) auch mit einigen Tagen Abstand über die Umstände der Werkself-Niederlage in der spanischen Hauptstadt, redete sich am Montag (27. Januar) in seinem Podcast „Der Sechzehner“ regelrecht in Rage.

Die aufgeheizte Atmosphäre mit zahlreichen Provokationen der Atlético-Stars und von deren Trainer Diego Simeone (54) stießen Lienen extrem übel auf.

„Ich finde das so erbärmlich. Das ist für mich eine der schlimmsten Mannschaften, die ich auf internationalem Terrain sehe“, kanzelte er den elfmaligen spanischen Meister ab, wunderte sich gar, „dass die den Wirtz nicht auf dem Feld erstochen haben.“

Ewald Lienen, hier am 9. November 2024 bei einem Stadionbesuch am Millerntor.

Ewald Lienen, hier am 9. November 2024 bei einem Stadionbesuch am Millerntor.

Lienen unterstellte Atlético beim Auftritt am vergangenen Dienstag „Psychoterror“ und „Straßenkampf“, schimpfte: „Das ist eine Truppe und ein Trainer, die für mich eine Perversion des Fußballs darstellen.“

Besonders die beiden Südamerika-Heißsporne José María Giménez (30/Uruguay) und Rodrigo de Paul (30/Argentinien) waren Lienen negativ aufgefallen: „Wie die sich verhalten und benommen haben, das war abenteuerlich.“

Für Leverkusen, das in Überzahl eine Führung hergeschenkt hatte, ließ der frühere Aufstiegs-Trainer des 1. FC Köln dennoch mildernde Umstände gelten, sagte zum Abschluss verständnisvoll: „Es ist super schade, dass Leverkusen sich davon hat beeinflussen lassen. Aber es geht gar nicht anders, irgendwann machst du dann einen Konzentrationsfehler.“