Der BVB taumelt, die Mannschaft muss endlich liefern. Zum Champions-League-Vorrunden-Finale beschwört Interimscoach Mike Tullberg die einfachen Dinge. Viele Dinge im Klub stehen auf der Kippe.
Völlig aus dem NichtsGeheimtreffen: Plötzlich neuer Trainer-Kandidat bei Borussia Dortmund
von Béla Csányi (bc)
Inmitten der größten Turbulenzen im Klub seit zehn Jahren wird der Druck für die Profis von Borussia Dortmund immer größer. Während der BVB die Probleme auf der Führungsebene angeht und nebenbei nach einem neuen Trainer sucht, muss die Mannschaft endlich liefern.
„Erfolge sind das Wichtigste, was diese Mannschaft braucht“, sagte Torhüter Gregor Kobel (27) vor dem Vorrunden-Finale der Champions League am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) gegen Schachtar Donezk. Gleich danach kommt aktuell schon ein Trainer. Und da könnte sich nun doch noch eine große Überraschung anbahnen.
Borussia Dortmund hält sich weitere Trainer-Optionen offen
Laut übereinstimmenden Medienberichten gestalten sich die Verhandlungen mit Wunschkandidat Niko Kovac (53) schwierig. Der frühere Coach des FC Bayern, von Eintracht Frankfurt und des VfL Wolfsburg soll demnach nicht bereit sein, sich zunächst nur bis zum Saisonende verpflichten zu lassen.
Laut Sky fasst der BVB daher auch wieder andere Optionen ins Auge, könnte dabei eine Lösung aus dem Hut zaubern, über die bislang noch überhaupt nicht berichtet wurde: Am Montag haben Klub-Boss Hans-Joachim Watzke (65) und Sport-Chef Lars Ricken (48) demnach in Salzburg an einem Geheimtreffen teilgenommen – mit Ralf Rangnick (66).
Der Nationaltrainer von Österreich, der im Sommer noch dem FC Bayern abgesagt hatte, soll angeblich als möglicher Übergangs-Trainer bis zum Sommer in Betracht gezogen worden sein. Wie genau das Treffen in der Alpenrepublik verlaufen ist und ob Rangnick es praktisch aus dem Nichts auf den Dortmunder Trainerstuhl schafft, ist am Folgetag aber komplett offen.
Klar ist dagegen, dass das Chaos beim BVB nicht bei Mannschaft und Trainer endet. Obwohl die Kritik am schmal zusammengesetzten Kader nicht abreißt, wurde der Vertrag mit Sportdirektor Sebastian Kehl (44) gerade erst verlängert.
Für Abgang Donyell Malen (26) ist noch kein Ersatz da. Auf die schwere Knieverletzung von Felix Nmecha (24) reagierte der BVB mit der Rückholaktion des an den VfL Wolfsburg verliehenen Salih Özcan (27), der freilich zuvor nicht überzeugte.
Die offensichtlichen Probleme auf dem Transfermarkt sollen auch mit dem Dauerzwist zwischen Kehl und Kaderplaner Sven Mislintat (52) zu tun haben. Sport-Geschäftsführer Lars Ricken soll nach Angaben der „Ruhr Nachrichten“ nun ein Machtwort gesprochen haben: Mislintat soll demnach vor dem Aus stehen.
Ob es dabei bleibt oder möglicherweise auch Kehl noch gehen muss, ist ebenso unklar wie die Besetzung des Trainerpostens. Kein Wunder also, dass Torhüter Kobel zusätzlich zu seiner Kampfansage auch eingestand: „Das ist keine einfache Situation.“ (mit dpa)