Spannende Hosen-PremiereEngland-Frauen gewinnen Finalissima gegen Brasilien im Elfmeterschießen

Doppel-Premiere in Wembley! Am Donnerstagabend gewann England die Premiere der Finalissima und feierte zudem eine Hosen-Premiere.

Englands Fußballerinnen haben die erste Auflage der Finalissima gewonnen. Die Europameisterinnen setzten sich am Donnerstagabend (7. April 2023) im Londoner Wembley-Stadion gegen Südamerikameister Brasilien mit 4:2 im Elfmeterschießen durch, nach 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden.

Zunächst brachte Ella Toone (23) die Gastgeberinnen in Führung (23. Minute), Andressa Alves (30) erzwang spät das Elfmeterschießen (90.+3). Eine Verlängerung gibt es in diesem Wettbewerb nicht. Somit feierten die Lionesses nicht nur den Sieg, sondern auch eine erfolgreiche Hosen-Premiere.

England-Frauen verzichten auf weiße Hosen

Denn der englische Fußballverband FA ging vor wenigen Tagen auf die Forderungen seiner Spielerinnen nach nicht-weißen Hosen ein. Das neue Outfit für die Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland sieht eine blaue Hose zum weißen Trikot vor, wie die FA erst am Montag (3. April) bekannt gab.

Alles zum Thema Deutsche Fußball-Nationalmannschaft

Eine Begründung dafür gab es nicht, in seiner Mitteilung ging der Verband nicht auf die Hosenfarbe ein. Die Lionesses hatten während der Europameisterschaft im vergangenen Jahr andersfarbige Hosen gefordert, um unangenehme Situationen während der Periode zu vermeiden.

Die blauen Hosen waren nicht die einzige Premiere am Donnerstagabend. Nach der Wiederbelebung des interkontinentalen Vergleichs zwischen dem Europa- und dem Südamerikameister bei den Männern im Vorjahr gab es nun erstmals das gleiche Format bei den Frauen. Das Duell bei den Männern hatte 2022 ebenfalls im Wembley-Stadion stattgefunden. Damals gewann Argentinien mit 3:0 gegen Europameister Italien.

„Dieses Spiel hat uns enorm viele Informationen beschert“, sagte die englische Teammanagerin Sarina Wiegman (51), „in der zweiten Halbzeit haben wir die Spielkontrolle verloren. Aber am Ende hat uns das Spiel sehr viel gebracht – auch mit Blick auf die Weltmeisterschaft.“

VfL Wolfsburg, 1. FFC Frankfurt und Co.

Frauen-Bundesliga: Diese Teams haben die meisten Titel

Die Wolfsburgerinnen feiern den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Lena Goeßling (l) und Anna Blässe liegen mit der Schale im Konfetti.

Wer hat im Frauenfußball die Nase vorne? EXPRESS.de löst in der folgenden Bildergalerie auf. Der VfL Wolfsburg gehört in der Bundesliga zu den großen Titelhamstern, Rekordmeisterinnen sind die Wölfe-Frauen aber nicht. Hier jubeln Lena Goeßling (l.) und Anna Blässe am 3. Juni 2018 über die damals vierte Meisterschaft.

Die Spielerinnen des FSV Frankfurt jubeln mit ihren Fans.

Platz 7: FSV Frankfurt (3 Titel). Trotz dreier Meisterschaften sind die Fußballerinnen des FSV in der Main-Metropole nur die historische Nummer zwei. Seine Titel holte der Klub in drei Konstellationen: Nach dem Gewinn des Meisterschafts-Endspiels 1986, zu Zeiten der zweigleisigen Bundesliga 1995 und als erster Titelträger in der neu eingeführten eingleisigen Frauen-Bundesliga 1998. (Foto: 27. September 1998)

Die Spielerinnen vom FC Bayern München jubeln nach Spielende über den Sieg und über die Deutsche Meisterschaft mit der Meisterschale.

Platz 4: FC Bayern München (sechs Titel). Schon 1976 holten sich die Frauen des Männer-Rekordmeisters ihren ersten Titel, auf den zweiten musste der FCB dann aber lange warten. 2015, 2016, 2021, 2023 und 2024 durchbrachen die Bayern die Dominanz des VfL Wolfsburg und sorgten dafür, dass ihr Klub den Titel viermal zeitgleich in beiden Bundesligen (Männer und Frauen) hielt. (Foto: 6. Juni 2021)

Die Spielerinnen jubeln nach dem Sieg über Lok Leipzig (3:0) 8:0. Damit holt sich Turbine zum vierten Mal in Folge den Deutschen Meistertitel.

Platz 4: Turbine Potsdam (sechs Titel). Finanziell inzwischen abgehängt, galten die Spielerinnen von Turbine Potsdam zeitweise als Serientäterinnen. Sie holten die Schale zwischen 2009 und 2012 viermal in Folge. Insgesamt gingen sechs Meistertitel nach Brandenburg, zudem holte der Verein auch in der DDR sechs Meisterschaften. Hier wird der bislang letzte Triumph am 28. Mai 2012 bejubelt.

Karina Sefron hinten und Andrea Euteneuer bejubeln auf dem Rasen liegend die gewonnene deutsche Frauenfußballmeisterschaft des TSV Siegen.

Platz 4: TSV Siegen (sechs Titel). Zwischen 1987 und 1996 heimste der TSV eine Meisterschaft nach der anderen ein, holte außerdem fünfmal den DFB-Pokal. Prägende Figuren wie Doris Fitschen und Martina Voss-Tecklenburg liefen damals für den Klub auf. 1997 ging die Frauen-Abteilung des Klubs in die Sportfreunde Siegen über. Das Foto zeigt Karina Sefron und Andrea Euteneuer bei der Titel-Feier am 3. Juni 1996.

Die Frankfurterin Tina Wunderlich freut sich mit Torfrau Silke Rottenberg über den deutschen Meistertitel.

Platz 2: 1. FFC Frankfurt (sieben Titel). Zu Beginn des neuen Jahrtausends war der FFC die große Macht im deutschen Frauenfußball, dominierte die Liga und ließ sich über ein Jahrzehnt nur vom FCR Duisburg (einmal) und Turbine Potsdam (zweimal) stoppen. Die Meisterschaft 2008, auch damals noch mit einem Pokal als Trophäe, war die bislang letzte. Heute treten die Frauen für Eintracht Frankfurt an und gehören wieder zur Bundesliga-Spitze. Das Foto zeigt die Feier zur Meisterschaft 2008 mit Tina Wunderlich und Torhüterin Silke Rottenberg am 15. Juni.

Wolfsburgs Torfrau Almuth Schult hält nach dem Spiel eine Meisterschale aus Pappe in die Luft und feiert mit dem Team die Deutsche Meisterschaft.

Platz 2: VfL Wolfsburg (sieben Titel). Was der 1. FFC Anfang der 2000er war, ist der VfL Wolfsburg seit der ersten Meisterschaft 2012. Sechs weitere Titel folgten bis 2022, die Wölfinnen sind damit national seit Jahren das Maß aller Dinge. Hier präsentiert Nationaltorhüterin Almuth Schult am 8. Mai 2022 nach dem Titelgewinn und vor der feierlichen Übergabe in Jena stolz eine Schale aus Pappe.

Die Spielerinnen der SSG Bergisch Gladbach posieren nach der gewonnenen Meisterschaft zum Teamfoto.

Platz 1 (neun Titel): SSG Bergisch Gladbach. Noch immer ist der Klub vor den Toren Kölns im Frauenfußball einsame Spitze. Zwischen 1977 und 1989 holte die SSG die Meisterschaft gleich neunmal ins Bergische Land, zwischen 1980 und 1984 waren es sogar fünf Titel in Serie. Ab den Neunzigern war es mit den Erfolgen dann schlagartig vorbei. Das Foto zeigt die Spielerinnen am 25. Juni 1983 bei der Titelfeier.

1/8

Deutschland gegen Brasilien: Über 27.000 Tickets verkauft

Für die Brasilianerinnen, die im Vorlauf noch mit Fußball-Star Richarlison (25) dessen berühmten „Danca do Pombo“ (Taubentanz) einstudiert hatten, gilt es nun den Blick auf das Aufeinandertreffen mit den DFB-Frauen zu richten. Brasilien trifft am Dienstag (18.00 Uhr/ARD) in Nürnberg in einem Länderspiel auf die Elf von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55).

Für das Spiel sind bereits über 27.000 Tickets verkauft. Dies teilte der DFB mit. „Das ist schon eine beachtliche Zahl. Hoffentlich geht's noch ein bisschen nach oben“, sagte Nationalspielerin Sydney Lohmann (22) vom FC Bayern München in einer Videoschalte. „Wir alle nehmen ja wahr, wie viele Zuschauer gerade kommen in ganz Europa, egal ob zu Vereins- oder Länderspielen. Das ist super schön, das freut uns riesig.“

Mit Enttäuschung hat Lohmann allerdings auf das Fehlen der mehrmaligen Weltfußballerin Marta (37) regiert. Die 37-Jährige ist derzeit verletzt. „Ich hätte gerne mal gegen sie gespielt oder sie mal getroffen. Sie ist tatsächlich mein großes Vorbild“, sagte die 22 Jahre alte Mittelfeldspielerin. „Sie ist eine der besten Kickerinnen aller Zeiten.“

Bereits am Karfreitag spielt das DFB-Team in Sittard (20.00 Uhr/Livestream auf sportstudio.de) gegen die Niederlande. Beide Partien gelten als wichtige Härtetests mit Blick auf die WM, wo Deutschland in der Vorrunde auf Marokko, Kolumbien und Südkorea trifft. (dpa/sid/sto)