DFB-Coach bald weg?Nach Rücktrittswelle: Umbruch könnte auch neben dem Platz weitergehen

Sandro Wagner und Julian Nagelsmann unterhalten sich im Rahmen einer DFB-Trainingseinheit.

Sandro Wagner (l), hier im Gespräch mit Julian Nagelsmann am 3. September 2024, könnte den DFB noch vor dem nächsten großen Turnier verlassen.

Nachdem viele verdiente Nationalspieler das DFB-Team verlassen haben, muss für die WM 2026 wieder eine neue Struktur in der Mannschaft entstehen. Bei diesem Prozess könnte aber eine weitere wichtige Personalie wegbrechen.

von Philipp Stegemann  (pst)

Nach dem unglücklichen Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale der Heim-EM gegen den späteren Turniersieger Spanien kündigte DFB-Trainer Julian Nagelsmann (37) selbstbewusst an, dass seine Mannschaft in zwei Jahren Weltmeister werden wolle. Möglicherweise muss der 37-Jährige bei diesem Vorhaben aber auf einen seiner engsten Vertrauten verzichten.

Obwohl Sandro Wagner (36) seinen Vertrag, genauso wie sein Chef-Coach, erst kurz vor der EM bis 2026 verlängerte, kommen immer wieder Wechselgerüchte rund um den ehemaligen Nationalstürmer auf. So soll einer seiner ehemaligen Vereine, die TSG Hoffenheim, in der vergangenen Sommerpause die Fühler nach dem früheren TV-Experten ausgestreckt haben.

Wagner übernimmt große Teil des DFB-Trainings

Im Kraichgau bot man Wagner in Verbindung mit dem Cheftrainer-Posten dem Vernehmen nach sogar besonders ausufernde Kompetenzen in Sachen Transfers. Letztendlich lehnte der 36-Jährige jedoch ab und begründete seine Entscheidung damit, sich voll auf die WM 2026 in Kanada, Mexiko und den USA konzentrieren zu wollen.

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Die Anfrage des Bundesligisten soll jedoch nicht die einzige in der jüngeren Vergangenheit gewesen sein. Mehrere Klubs aus dem In- und Ausland haben demnach bei Wagner vorgefühlt, bisher jedoch ohne Erfolg. Laut „Sky Sport“ besteht aber dennoch die Chance, dass der frühere Knipser im Falle eines interessanten Angebots den DFB noch vor dem Turnier in zwei Jahren verlassen könnte.

Für Nagelsmann wäre ein Abgang seines Co-Trainers sicherlich ein schwerer Schlag, da dieser nicht nur als humorvoller Muntermacher fungiert, sondern auch wichtige Aufgaben in der Arbeit mit der Mannschaft übernimmt.

So leitet der 36-Jährige die meisten Übungen im Training und ist mit seiner lockeren Art ein wichtiges Verbindungsglied zwischen Trainerteam und Mannschaft.

Dies stellte er erneut beim medienöffentlichen Training der Nationalmannschaft am Dienstag (3. September 2024) unter Beweis, als er Stuttgarts Topstürmer Deniz Undav (28) für dessen Leistung lobte und ihn kurzerhand zum „Mann des Trainings“ ausrief.

Auch kurz vor dem Ende der Einheit ließ Wagner seine lockere Art aufblitzen, als er den Spielern die Wahl gab, was sie zum Trainingsabschluss machen wollen. Neben Torschussübungen und Standardtraining bot der frühere Aufstiegstrainer der Spielvereinigung Unterhaching den DFB-Stars auch an, einfach „Feierabend“ zu machen.

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Wagner scheint die Arbeit als Vereinstrainer aber auch während seiner Zeit bei der Nationalmannschaft nicht ganz kaltzulassen. So hospitierte er im April 2024 beim Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion und verfolgte eine Woche lang das Training des damaligen Hauptübungsleiters Roberto de Zerbi (45).