Dass Borussia Dortmund tief in die Krise geschlittert ist, gilt als unbestritten. Doch über die Verantwortlichkeiten gingen im „Doppelpass“ am Sonntag die Meinungen auseinander.
„Armutszeugnis für den ganzen Verein“Heiße Debatte im „Doppelpass“ um degradierten BVB-Boss
von Béla Csányi (bc)
Keine drei Wochen im neuen Jahr – und schon brennt bei Borussia Dortmund der Baum lichterloh! Die drei Niederlagen zum Start in 2025 haben beim BVB akute Krisen-Stimmung ausgelöst, der Stuhl von Trainer Nuri Sahin (36) wackelt gewaltig.
Der „Doppelpass“ am Sonntag (19. Januar 2025) verkam beinahe schon zu einem ausgedehnten BVB-„Brennpunkt“, mit Kritik wurde nicht gespart. Bei einem Punkt wurde Sky-Moderator Riccardo Basile (33) dann aber deutlich – und stellte sich vor eine der handelnden Persönlichkeiten.
BVB in der Krise: „Doppelpass“-Gäste diskutieren
Erst vor gut einer Woche hatte Sportdirektor Sebastian Kehl (44) seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag bis 2027 verlängert – nach den darauf folgenden drei Niederlagen steht der Ex-Nationalspieler aber so sehr in der Kritik wie nie zuvor in seiner Amtszeit. Für Basile ein Unding.
„Dass Sebastian Kehl Kritik bekommt, ist ein Armutszeugnis für den ganzen Verein“, polterte das Gesicht des Sky-Formats „Meine Geschichte“ in der Sport1-Runde. Für ihn sei Kehl „einer der besten Sportdirektoren der Bundesliga“, der auch „dieses Jahr wieder einen großartigen Job gemacht hat“.
Dass im Sommer Lars Ricken (48) zum Sport-Geschäftsführer und damit Vorgesetzten von Kehl befördert wurde, bezeichnete Basile als gravierende Fehlentscheidung: „Man hat ihn da ehrlicherweise enteiert. An seiner Stelle wäre ich überhaupt nicht mehr beim Verein.“
Widerrede gab es von RTL-Kommentator Corni Küpper (33), der bei Basiles Vortrag bereits sichtlich die Augenbrauen hochgezogen hatte. Darauf von „Doppelpass“-Moderator Florian König (57) angesprochen, nahm er Kehl ordentlich in die Mangel.
Küppers Kritik: „Seit einigen Jahren benimmt sich Borussia Dortmund wie ein 13-Jähriger beim Fußballmanager. Die gucken nur noch, wer hat in der letzten Saison gut gespielt in der Bundesliga und schlagen dann zu. Das, was Borussia Dortmund auf dem Transfermarkt gemacht hat, das können wir alle hier in der Runde auch.“ Rumms!
Den handelnden Personen warf Küpper vor, inzwischen das genaue Gegenteil dessen umzusetzen, was Klub-Idol Jürgen Klopp (57) einst als Grundstein für zwei Meistertitel vorgelebt habe: ein Team-Gedanke an erster Stelle statt der zu großen Fokussierung auf individuelle Klasse.
„Das ist das große Problem beim BVB. Und dann wundert man sich, nachdem man in den letzten zehn Jahren für 500 Millionen Euro in der Bundesliga wildert, dass am Ende da plötzlich eine Truppe auf dem Platz steht, die sich nicht mit Borussia Dortmund identifiziert“, schloss Küpper.