Klare Ansage von Stefan Effenberg! Beim jetzt von Niko Kovac abgelösten BVB-Interimstrainer Mike Tullberg gefiel dem Ex-Nationalspieler weder der Jubel-Lauf des Dänen noch eine Aussage nach dem Spiel.
Nicht nur der Jubel-AusbruchEffenberg kritisiert auch ganz anderen Tullberg-Fehler beim BVB
von Béla Csányi (bc)
Mike Tullberg (39) räumt seinen Posten als Interims-Coach bei Borussia Dortmund mit guter Bilanz aus drei Spielen und mit einem Sieg zum Abschluss. Trotzdem wird über den Dänen nach seinem letzten Auftritt plötzlich kritisch diskutiert.
Tullbergs Ausbruch nach dem 2:1-Sieg beim 1. FC Heidenheim hatte für viele Diskussionen gesorgt. Am Samstag (1. Februar 2025) kritisierten die Sky-Experten Dietmar Hamann („peinlich“) und Erik Meijer („übertrieben“) den Jubel-Lauf zur BVB-Kurve. Im „Doppelpass“ am Sonntag gab es aber auch darüber hinaus Vorwürfe gegen den Dortmunder U19-Coach.
Stefan Effenberg im Doppelpass: „Das finde ich grenzwertig“
Im Sport1-Talk wurden mehrere Interview-Schnipsel aus Heidenheim eingespielt. Tullberg hatte dort auch über Stürmer Karim Adeyemi (23) gesprochen, dem er im Spiel zuvor noch die Höchststrafe aufgebrummt hatte: Einwechslung zur Pause und Auswechslung in der Schlussphase.
Dass der pfeilschnelle Ex-Nationalstürmer (seit der WM 2022 in Katar nicht mehr im DFB-Kader) trotz einigermaßen frischer Beine nicht mehr als Faktor beim Verteidigen der knappen Führung in Betracht gezogen wurde, hatte Tullberg anschließend offen und ehrlich kommuniziert.
„Karim ist im Endeffekt nicht genug gelaufen. Und ich wollte einen Spieler, der bereit war, zu laufen“, erklärte der Interims-Coach seine Entscheidung für einen Kurzeinsatz von Yan Couto (22). Mit dieser Begründung konnte Effenberg allerdings so gar nichts anfangen.
„Das mit Adeyemi kannst du so nicht machen als Trainer“, legte der frühere Bayern-Kapitän los: „Einen Spieler wie Adeyemi, der noch zum Verkauf steht, da so hinzustellen und ihm die grundsätzliche Einstellung als Bundesligaspieler abzusprechen, das finde ich grenzwertig.“
Auf den Einwand von Journalist Oliver Müller, dass Adeyemi auch in der Vergangenheit bereits im Ruf gestanden habe, die Arbeit im Kollektiv gelegentlich schleifen zu lassen, stellte Effenberg noch einmal seinen Standpunkt klar: „Du kannst einen Spieler nach einem Spiel nicht so hinstellen, es geht nicht.“
Zu Beginn der Sendung hatte Effenberg sich auch über Tullbers Jubel vor der BVB-Kurve in Heidenheim geäußert. Anders als Hamann am Vortag bezeichnete er die Szenen nicht als „peinlich“, fand die Gesten dennoch übertrieben und merkte überrascht an: „Ich hatte ja auch viele Trainer in meiner Karriere, aber so einen hatte ich noch nie.“