Werden bei Borussia Dortmund jetzt andere Seiten aufgezogen? Unter Trainer Nuri Sahin (35) läuft die erste Saisonvorbereitung nach der Ära Edin Terzic (41), der neue Coach will an einigen Stellen durchaus spürbar andere Impulse setzen.

Was dem 52-maligen türkischen Nationalspieler auf seiner ersten Station als Cheftrainer in der Bundesliga besonders wichtig ist: Disziplin. Das machte Sahin auch am Sonntag (21. Juli 2024) nach dem Testspiel-Debakel seines aktuell noch stark dezimierten BVB-Kaders gegen den thailändischen Erstligisten BG Pathum United (0:4) deutlich.

Nuri Sahin reagiert mit strenger Ansage auf BVB-Blamage

„Wer die Basics nicht macht, wird nicht spielen, ganz einfach“, drohte der neue BVB-Coach nach dem misslungenen Auftritt zum Auftakt der Asien-Reise in Bangkok. Er werde sehr offen und ehrlich und sehr kritisch mit dem Auftritt umgehen, kündigte Sahin an und sprach von einer heftigen Niederlage.

„Ich weiß, dass die Jungs sehr müde sind, dass sie viel trainiert haben, aber das darf natürlich keine Ausrede sein“, ergänzte Sahin. „Bloß weil die müde sind, kann ich nicht sagen, Schwamm drüber.“ Vor allem das Defensivverhalten gefiel dem Nachfolger von Edin Terzic nicht, einzig die jungen Spieler nahm Sahin von seiner Kritik aus.

Aus diesem Welpenschutz ist Karim Adeyemi (22) zu Beginn seiner dritten BVB-Saison allerdings längst rausgewachsen, der für 30 Millionen Euro verpflichtete Stürmer soll in Dortmund zum dauerhaften Leistungsträger aufsteigen – sollte er den Klub angesichts mehrerer angeblicher Interessenten aus England sowie Italien (Juventus Turin) nicht ohnehin in den kommenden Tagen verlassen.

Eine wichtige Rolle spielte der Angreifer bislang immer nur in Phasen, erlaubte sich dann auch wieder ausgedehnte Formtiefs und war häufig nur als Joker gefragt. Bei den Fans hat Adeyemi, dem bisweilen auch ein gewisser Schlendrian nachgesagt wird, daher einen schweren Stand – besonders nach Sahins Knallhart-Ankündigung.

Bei Social Media wurde die vor allem allgemein adressierte „Basics“-Schelte unter BVB-Fans gerade auch als Warnung an Adeyemi gewertet. „Joa, Adeyemi, das ist natürlich jetzt doof“, schrieb ein Nutzer beim Kurznachrichtendienst X. „Dann sollte das Kapitel Adeyemi ja schnell beendet sein – wenn Sahin seine Ansagen umsetzen sollte“, sah es ein anderer Fan ähnlich.

Auch viele weitere Kommentare gingen kritisch Richtung Adeyemi – und das nicht bloß, weil der eine glasklare Torchance frei vor dem Tor kläglich vergeben hatte. Nicht nur bei den Fans steht der viermalige Nationalspieler unter Beobachtung, auch die Dortmunder Bosse schauen bei einem ihrer Top-Verdiener ganz genau hin.

Sportdirektor Sebastian Kehl (44) etwa warnte schon vergangene Saison nach einem überflüssigen Platzverweis beim 2:1-Sieg bei Borussia Mönchengladbach: „Das sollte ihm nicht mehr passieren.“ Auch zuvor hatte es Berichte gegeben, dass Adeyemi die Geduld seiner Vorgesetzten immer wieder strapaziere. An den nötigen Basics sollte es ihm daher schon im weiteren Vorbereitungs-Verlauf nicht mehr fehlen.