„Aktenzeichen XY“Schlägerbanden-Verdacht gegen Sohn von Bundesliga-Urgestein

Der langjährige Bundesliga-Profi Knut Reinhardt arbeitet heute als Lehrer an einer Realschule. Hier posiert er vor einem Klassenzimmer.

Der langjährige Bundesliga-Profi Knut Reinhardt arbeitet heute als Lehrer an einer Realschule. (Foto: 11. August 2023)

Schock für den langjährigen Bundesliga-Profi Knut Reinhardt: Mitte Februar nahm die Polizei seinen Sohn vorläufig fest, jetzt sprach der Ex-Dortmunder erstmals über den Verdacht.

von Béla Csányi  (bc)

In den Neunzigerjahren war Knut Reinhardt (56) eine der großen Konstanten der Fußball-Bundesliga, absolvierte auch sieben Länderspiele für Deutschland. Doch keine sportliche Niederlage tat dem früheren Fan-Liebling von Borussia Dortmund so weh wie dieser private Tiefschlag.

Gegen einen seiner Söhne war Mitte Februar wegen des Verdachts auf schweren Raub, Gewaltdelikte und Betrug Haftbefehl erlassen worden. Laut „Bild“ klingelte die Polizei eines Morgens bei den Reinhardts, um den Verdächtigen mitzunehmen. Jetzt sprach der Ex-Nationalspieler über den aufwühlenden Moment.

Aktenzeichen XY: Knut Reinhardt gesteht in Sendung diesen Fakt

„Ich war total geschockt und muss sagen: Ich habe das noch immer nicht verdaut. Da baut man erst mal eine Mauer um sich herum auf“, berichtete der ehemalige Profi (297 Bundesliga-Spiele), der heute als Mathematik- und Sportlehrer an einer Realschule unterrichtet.

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Dass sein Sohn mit den schweren Straftaten in Verbindung gebracht wurde, habe die Familie „hart getroffen“, sagte Reinhardt weiter. Bei vielen BVB-Fans genießt der kompromisslose Linksfuß bis heute einen hohen Stellenwert, er hatte 1997 mit der Borussia die Champions League gewonnen, feierte auch zwei Meisterschaften mit Schwarz-Gelb.

Besonders aufwühlend an den Ermittlungen gegen seinen Sohn: Der Fall schaffte es sogar ins Fernsehen, in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ suchte das Ermittlungs-Team nach Hinweisen aus der Bevölkerung – mit Erfolg. Ganz kurz nach der Ausstrahlung vom 12. Februar 2025 verzeichnete die Polizei entscheidende Fortschritte bei der Tätersuche.

Bei den Ermittlungen ging es um einen Angriff vom 7. Juni 2023 in Dortmund, bei dem ein Mann auf ein angebliches Date mit einer Frau gelockt und dann von einer Gang mit mehreren Mitgliedern brutal ausgeraubt wurde. Sogar mit einem Hammer soll mehrfach auf seinen Kopf eingeschlagen worden sein.

Dass sich die Attacke in direkter Nähe zum Westfalenstadion abspielte, wo Knut Reinhardt als Spieler so viele Erfolge feierte, macht den Vorfall noch tragischer. Dem Bericht zufolge soll die Bande auch im Verdacht stehen, für weitere Übergriffe nach einem ähnlichen Muster verantwortlich zu sein.

Nach dem Bericht bei „Akzenteichen XY“ hatte sich einer der Tatverdächtigen schon am nächsten Tag gestellt und offenbar ausgesagt: Einen weiteren Tag später klingelten Einsatzkräfte bei vier weiteren Verdächtigen, denen jetzt ebenfalls der Prozess gemacht werden soll.