Mitten in Kölner KriminalfallZDF bricht Live-Übertragung von „Aktenzeichen XY“ plötzlich ab

Moderator Rudi Cerne am Mittwoch (6. November 2024) in der neuesten Ausgabe der ZDF-Sendung „Akzenteichen XY“.

Moderator Rudi Cerne am Mittwoch (6. November 2024) in der neuesten Ausgabe der ZDF-Sendung „Akzenteichen XY“.

In der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ wurde gerade ein Cold Case aus Köln vorgestellt, als der Sender das Ermittlungs-Format umgehend abbrach.

Abbruch bei „Aktenzeichen XY...ungelöst“! In der ZDF-Sendung am Mittwochabend (6. November 2024) war gerade der Film über einen Kölner Fall gezeigt worden. Markus Weber ging als Leiter der Ermittlungsgruppe „Cold Case“ zum Studiopult, doch dann wurde mitten in der Tätersuche kurzerhand der Stecker gezogen!

Moderator Rudi Cerne lieferte nur eine kurze Überleitung, dann war die Übertragung auch schon beendet.

„Aktenzeichen XY“: Sendung nun komplett in der ZDF-Mediathek

Blitzschnell schaltete das ZDF anschließend nach Berlin, wo sich parallel zur Sendung ein wahres Polit-Beben ergeben hatte: Bundeskanzler Olaf Scholz hat Finanzminister Christian Lindner entlassen! Um 21.15 Uhr lieferte der SPD-Politiker dazu eine Regierungserklärung ab, die auf diversen Sendern live übertragen wurde.

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Im Anschluss zeigte das ZDF das „Heute-Journal“, anschließend das „Auslands-Journal“. Informationen, wie es mit der abgebrochenen „Aktenzeichen“-Folge weitergeht, lieferte der Sender zunächst nicht. Erst während der Champions-League-Berichte gab es einen Hinweis.

Im Studio in Ismaning wurde die zweite Hälfte der Sendung weiter aufgezeichnet. Auch die Szene, als Cerne in der Live-Sendung nach Berlin wechseln musste, wurde neu aufgenommen. Der Moderator sprach am Ende von einem „turbulenten Abend“. Die komplette Ausgabe ist nun in der Mediathek abrufbar.

Worum es im Kölner Fall bei „Aktenzeichen XY“ ging, lest ihr hier:

Kölner Fall bei „Aktenzeichen XY“ – Frau liegt mit Stichverletzungen auf der Straße

Drei Grad standen am Dienstag, dem 7. Januar 1992, in der Nacht auf dem Thermometer. Es war, der Jahreszeit angepasst, kalt in Köln. In dieser frostigen Nacht machte ein Taxifahrer an der Kreuzung Aachener Straße/Pfitznerstraße gegen 3.10 Uhr eine grausame Entdeckung.

Auf dem Fahrradweg der Kreuzung, direkt gegenüber des Melatenfriedhofs, lag die damals 28-jährige Andrea Weltzer – schwer verletzt und nicht mehr ansprechbar. Noch an diesem Januartag vor 32 Jahren erlag sie ihren Stichverletzungen. Ein Täter konnte bis heute nicht gefunden werden – das soll sich nun endlich ändern.

Bis heute konnte nicht ermittelt werden, wer der damals 28-Jährigen die schweren und letztendlich tödlichen Verletzungen zugefügt hat. Auch ist bis heute ungeklärt, wo sich Andrea am Abend des 6. Januar 1992 bis hin zu ihrer Auffindung gegenüber des Melatenfriedhofs aufgehalten hat.

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Was die Kölner Ermittlerinnen und Ermittler jedoch wissen, ist, dass sich Andrea Weltzer in den Monaten vor ihrem Tod der linken Hausbesetzerszene angeschlossen hatte. In diesem Zusammenhang wird unter anderem auch immer noch ein Zeuge namens „Thomas“ bzw. „Tommy“ gesucht, der zu dieser Zeit ebenfalls in der Szene verkehrte.

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Auch ein weiterer wichtiger Zeuge konnte bis heute nicht ausfindig gemacht werden: Bei „Klaus“ soll es sich um einen Psychologen aus dem Raum Heidelberg handeln, der 1992 auf Mitte 30 geschätzt wurde und zu der Zeit bei einer Behörde oder einer Einrichtung gearbeitet haben soll. Auch mit ihm soll Andrea Weltzer in den Monaten vor ihrem Tod befreundet gewesen sein.

„Die Ermittlerinnen und Ermittler erhoffen sich von beiden Männern weitere Hinweise zu den letzten Lebenstagen von Andrea“, heißt es in einer Mitteilung der Kölner Polizei.

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Die weiteren wichtigen Fragen, die bislang nicht geklärt werden konnten und nun einem Millionenpublikum vorgestellt werden, lauten unter anderem: Wer hat die 28-Jährige in der Tatnacht gesehen und wer kann Angaben zum Tatgeschehen machen?

Der acht Jahre jüngere Bruder von Andrea Weltzer, Peter Förster (heute 53), sagte vor wenigen Tagen gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass er immer versucht habe, die Tat aus „reinem Selbstschutz“ zu verdrängen: „Nicht meine Schwester, sondern den Horror, den Schock.“ Stichhaltige Theorien, wer seine Schwester getötet haben könnte, habe er auch heute immer noch nicht: „Ich weiß es einfach nicht, der Täterkreis lässt sich ja überhaupt nicht eingrenzen.“

Das soll sich mit der „Aktenzeichen XY“-Ausstrahlung ändern. Hinweise nehmen die Ermittlerinnen und Ermittler der Ermittlungsgruppe Cold Case unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.