Langes Warten auf den Hertha-Elfmeter im Bundesliga-Gastspiel bei RB Leipzig. Dass Schiedsrichter den Berliner Stürmer Dodi Lukébakio vor der Ausführung auf die Folter spannte, ärgerte Sky-Experte Lothar Matthäus.
Was sollte das denn?Bundesliga-Schiri verwundert mit Entscheidung – Lothar Matthäus schäumt
Da staunte auch Dodi Lukébakio (25) nicht schlecht: Als der Stürmer von Hertha BSC am Samstagabend (15. Oktober 2022) im Abendspiel bei RB Leipzig (1:3) in der 62. Minute zu einem Elfmeter antrat, musste er sich lange gedulden.
Für ein Handspiel von Abdou Diallo gab es nach exakt einer Stunde Spielzeit Strafstoß für die Gäste, den Herthas belgischer Stürmer ausführen wollte. Doch Leipzigs Trainer Marco Rose (46) hatte da zunächst etwas gegen.
Hertha BSC: Wechsel-Ärger vor Elfmeter bei RB Leipzig
Als Lukébakio bereits zur Ausführung am Punkt bereitstand, fragte Rose kurzerhand einen Dreierwechsel an, den Schiedsrichter Harm Osmers (37) dann auch tatsächlich freigab.
So musste der Schütze erst abwarten, bis David Raum, Mohamed Simakan sowie Amadou Haidara vom Platz getrottet waren und Marcel Halstenberg, Benjamin Henrichs und Kevin Kampl ihre Plätze rund um den eigenen Strafraum eingenommen hatten.
Lothar Matthäus (61) war damit als Co-Kommentator am Sky-Mikrofon so gar nicht einverstanden. „Das ist nicht gerecht gegenüber dem Spieler“, beschwerte er sich, nachdem er zunächst kaum glauben konnte, dass das RB-Trio noch vor der Ausführung ausgetauscht wurde: „Das ist ganz sicher kein Vorteil für den Schützen, wenn er jetzt zwei Minuten warten muss.“
Hertha BSC kommt bei RB Leipzig noch einmal heran
Tatsächlich ist es nicht nur in der Bundesliga ganz selten zu sehen, dass Wechsel zwischen dem Elfmeterpfiff und der anschließenden Ausführung durchgeführt werden.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Angesichts einer Quote von 83,3 verwandelten Strafstößen (Saison 2021/2022) folgt die nächste Spielunterbrechung in aller Regel ohnehin nur wenige Sekunden später. Das Regelwerk des DFB greift Spielerwechsel in diesem Zeitraum nicht auf, überlässt die Entscheidung dem Ermessen der Schiedsrichter. Und die lassen Schützen für gewöhnlich nicht länger warten als nötig.
Hertha-Stürmer Lukébakio machte die Wartezeit indes nichts aus, der verwandelte beim Stand von 0:3 cool und brachte die nach Toren von Emil Forsberg (25.), David Raum (30.) und Willi Orban (45.) bis dahin hoffnungslos unterlegenen Berliner plötzlich noch einmal heran. Nur zwei Minuten später verkürzte Stevan Jovetic sogar auf 2:3.
In der verbleibenden halben Stunde kam in die eigentlich schon als entschieden abgestempelte Partie plötzlich noch einmal Spannung. Die Berliner rannten verzweifelt gegen den Rückstand an, hofften noch auf den späten Lucky Punch, der Joker Wilfried Kanga in der Nachspielzeit aber bei einem Pfosten-Knaller verwehrt blieb. (bc)