Real Madrid steht im Viertelfinale der Champions League, doch für Begeisterung sorgte das knappe Weiterkommen gegen RB Leipzig nicht. Besonders eine Szene provozierte zudem eine Menge Gesprächsstoff.
CL-Dusel gegen Leipzig„Bürgerkrieg“ bei Real Madrid? Riesen-Ärger nach Rumpel-Auftritt
von Béla Csányi (bc)
Die Pflicht erfüllt – aber die mangelhafte B-Note sorgt beim „Weißen Ballett“ für reichlich Verstimmung! Der Rumpel-Auftritt beim Weiterkommen im Achtelfinale der Champions League gegen RB Leipzig provozierte bei Real Madrid am Mittwoch (6. März 2024) erst Pfiffe auf den Rängen und dann reichlich Gesprächsstoff.
Hergezogen wurde dabei nicht nur über das schwache Heimspiel, bei dem der überlegene Außenseiter aus der Bundesliga den Rekord-Champion mit dem 1:1 am Rande eines Rückstands und der damit verbundenen Verlängerung hatte. Auch der große Aufreger um den Würgegriff von Offensiv-Star Vinícius Júnior (23) gegen Willi Orbán (31) aus der 54. Minute wurde heiß diskutiert.
Real-Legende geht auf Vinícius Júnior los
Klub-Legende Predrag Mijatovic (55) polterte in der Analyse beim Radiosender Cadena Ser: „Das Trikot von Real Madrid ist für ein solches Verhalten nicht gemacht. Bei anderen Vereinen mag das anders sein. Ich rate ihm, einen Weg zu mehr Entspanntheit zu finden, sonst wird er es nicht dazu bringen, ein großartiger Spieler zu werden.“
Um Vinícius ist in Spanien schon weit vor dem Spiel eine Diskussion entbrannt, weil Provokationen und Wortgefechte zu den regelmäßigen Begleiterscheinungen bei den Auftritten des begabten Dribblers gehören. Die erbosten Reaktionen gegnerischer Fans hatten bereits in zahlreichen Stadien in La Liga zu Rassismus-Eklats und inakzeptablen Schmähungen gegen Vinícius Júnior gegipfelt.
Mijatovic, der Real 1998 zum ersten CL-Titel nach 32 Jahren Wartezeit geschossen hatte, führte weiter aus, dass ihn Vinícius’ Verhalten zunehmend störe: „Sie müssen ihn wie ein Kind beruhigen. Er muss einen radikalen Wandel vollziehen. Alles Gute, wofür er als Fußballer steht, ruiniert er auf andere Art und Weise.“
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Die dem FC Barcelona nahe Sport-Tageszeitung „Mundo Deportivo“ titelte am Donnerstag genüsslich von einem „Bürgerkrieg“ bei den Königlichen. Weit weniger reißerisch, aber dennoch alarmiert, schrieb das in der Hauptstadt ansässige Konkurrenz-Blatt „AS“ zum knappen Weiterkommen: „Real hat in seiner schlechtesten Version überlebt.“
Trainer Carlo Ancelotti (64) konnte die Aufregung um den Würgegriff derweil nicht verstehen. Der Italiener verteidigte seinen Star, der in der 65. Minute für die schmeichelhafte Führung gesorgt hatte: „Er hat zu stark geschubst. Eine Rote Karte habe ich dabei nicht gesehen.“