Die AS Monaco hat sich im Hinspiel der 3. Runde der Champions-League-Qualifikation mit 2:0 bei Sparta Prag durchgesetzt. Kevin Volland traf, Alexander Nübel und Ismail Jakobs debütierten.
Champions LeagueRassismus-Eklat überschattet Quali-Spiel: Monaco-Profi reagiert auf „Affenlaute“
Prag. Solche Szenen haben im Fußball nichts zu suchen. Am Dienstagabend (3. August) überschatteten rassistische Beleidigungen Monacos 2:0-Sieg bei Sparta Prag in der Qualifikation um die Champions League.
Es lief die 37. Spielminute, als Monaco durch Aurélien Tchouaméni (21) der Führungstreffer gelang. Der Franzose köpfte einen Eckball zum 1:0 ein, drehte anschließend zum Jubeln ab, rannte dabei direkt am Ultra-Block der Tschechen entlang – und musste sich wüste Beschimpfungen anhören. Unter anderem Affenlaute, wie später bekannt wurde.
Niko Kovac: „Wir sind alle sehr traurig“
Direkt nach dem Jubel gab es intensive Diskussionen an der Mittellinie. Die Monegassen um Trainer Niko Kovac (49) schilderten dem englischen Referee Michael Oliver, was passiert war. Rund drei Minuten lang ging die Begegnung nicht weiter. Tchouaméni deutete immer wieder auf sein Ohr und zeigte Richtung Fan-Block – er hatte etwas gehört.
Kovac bezeichnete die rassistischen Äußerungen später als „widerwärtig“ und ergänzte: „Wir sind alle sehr traurig, dass es so etwas im 21. Jahrhundert noch gibt.“
Aurélien Tchouaméni reagiert auf rassistische Beleidigungen
Tchouaméni meldete sich am Tag nach dem Eklat auch in den sozialen Netzwerken zu Wort. Er schreibt auf seinem Instagram-Kanal: „Ich habe mein Tor gefeiert, wie sonst auch, während mir Affenlaute an den Kopf geworfen wurden.“ Der französische Mittelfeldspieler weiter: „Die Hassnachrichten und Todesdrohungen lasse ich nicht in meinen Kopf. Ich werde den Hass dieses Spiel nicht gewinnen lassen.“ Er schreibt zudem: „Was gestern passiert ist, sollte nicht ungestraft bleiben. Aber wir kennen das ja: Es wird ein bisschen Wirbel für ein oder zwei Tage geben, und dann geht es einfach weiter, bis zum nächsten Vorfall.“ Tchouaméni sagt: „Sich gegen Rassismus auszusprechen, ist einfach. Wirklich etwas dagegen zu unternehmen, ist etwas anderes.“
Die Schmähungen seien laut und deutlich zu hören gewesen. „Warum werden Fußball-Spiele fünf Minute unterbrochen, um festzustellen, ob jemand ein paar Zentimeter im Abseits stand – aber nicht bei rassistischen Rufen von den Tribünen?“, fragt Tchouaméni, der klarstellt: „Rassismus gehört nicht zum Fußball, und auch nirgendwo anders hin.“
Nach der Halbzeitpause fehlte von Monaco auf dem Rasen zunächst jede Spur, die AS blieb länger als die üblichen 15 Minuten in der Kabine. Stattdessen war auf der Anzeigetafel ein Statement gegen Rassismus zu lesen. Und der klare Hinweis: Wenn es zu einem weiteren Vorfall kommt, wird die Partie abgebrochen!
Monaco-Debüts für Alexander Nübel und Ismail Jakobs
Passierte zum Glück nicht. Stattdessen erhöhte Monaco durch DFB-Stürmer Kevin Volland auf 2:0 (59.), hat damit vor dem Rückspiel in der kommenden Woche (10. August, 20 Uhr) beste Chancen aufs Weiterkommen. Nach Prag muss der Ligue-1-Klub auch noch die anschließende Play-off-Runde meistern, um in die Gruppenphase der Königsklasse einzuziehen.
Die beiden weiteren deutschen Monaco-Legionäre, Alexander Nübel (24) und Ismail Jakobs (21), feierten in Prag jeweils ihre Pflichtspiel-Premiere für ihren neuen Arbeitgeber. Während Bayern-Leihgabe Nübel von Beginn an dabei war und seinen Kasten sauber hielt, kam der Ex-Kölner Jakobs in der 76. Minute ins Spiel und vergab kurz darauf noch eine Großchance auf das 3:0. Der U21-Europameister lief ganz allein auf Prag-Keeper Nita zu, scheiterte aber an diesem.
Auf Champions-League-Kurs ist auch Mario Götze (29) mit der PSV Eindhoven. Die Niederländer gewannen am Dienstag mit 3:0 gegen den dänischen Vertreter FC Midtjylland. Götze traf zum 2:0 und leitete die beiden anderen Treffer des Teams von Ex-Leverkusen-Coach Roger Schmidt (54) ein. (mze)