„Hat mal gesagt, dass er nach Leistung aufstellt“DFB-Kader: Matthäus wettert gegen Nagelsmann

In der Nations League trifft Deutschland auf Italien. Der DFB-Kader macht Lothar Matthäus nur bedingt glücklich.

von Antje Rehse  (are)

Das Titelrennen in der Bundesliga ist seit dem Wochenende wieder ein bisschen spannender geworden. Doch nun steht erst einmal die letzte Länderspielpause der Saison auf dem Programm.

Im Viertelfinale der Nations League bekommt es Deutschland mit Italien zu tun. Auch für Lothar Matthäus (63), der einst bei Inter Mailand spielte, ein spannendes Duell. Der TV-Experte schlüpft in seiner Sky-Kolumne in die Rolle des Bundestrainers – und hat ziemlich klare Vorstellungen.

Lothar Matthäus kritisiert Torhüter-Nominierung

„Zum Kader zählt dieses Mal auch wieder Leon Goretzka. Er ist zurück im DFB-Team und gehört meiner Meinung nach auch in die Startelf. Für mich war immer unverständlich, was mit ihm passiert ist, speziell bei Bayern München“, schrieb Matthäus, der im Mittelfeld neben Goretzka auf Angelo Stiller setzen würde.

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Während der DFB-Rekordspieler die Nominierung des zwischenzeitlich aussortierten Ex-Schalkers begrüßt, ist er mit der personellen Besetzung ganz hinten weniger einverstanden.

Julian Nagelsmann hat wie zuletzt erneut Alexander Nübel, Oliver Baumann und Stefan Ortega für das Tor nominiert. Sehr zum Unverständnis von Matthäus. „Nagelsmann hat einmal gesagt, dass er nach Leistung aufstellt, und das sollte auch im Tor gelten“, so der Weltmeister von 1990.

Seine Unzufriedenheit erklärte Matthäus so: „Ich habe nichts gegen Ortega, aber abgesehen vom FA-Cup-Spiel Anfang März und der Partie gegen Brighton am Wochenende hat er bei Manchester City zuletzt nicht gespielt und konnte sich leistungsmäßig nicht zeigen. Baumann hat sich erst nach einer langen Verletzungspause zurückgekämpft. Ihm fehlt der Rhythmus, er kann noch gar nicht wieder in Topform sein.“ Dagegen hätte sich Robin Zenter vom FSV Mainz 05 eine Einladung verdient gehabt, findet Matthäus.

Aus dem nominierten Trio sei Nübel für ihn die klare Nummer eins. Der aktuell stärkste deutsche Torhüter ist der Stuttgarter für Matthäus aber ebenfalls nicht. Da sei Bernd Leno, „aber das Thema hat sich nach seiner öffentlichen Absage erledigt“. Leno war mit seiner Rolle als Nummer drei nicht einverstanden gewesen und hatte im vergangenen Oktober eine DFB-Einladung ausgeschlagen.

Die DFB-Elf tritt am Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) zum Viertelfinal-Hinspiel in Mailand an. Am Sonntag (20.45 Uhr/RTL) folgt das Rückspiel in Dortmund. Der Sieger zieht als Gastgeber ins Final Four des Uefa-Wettbewerbs im Juni ein.