DFB-PokalGespenstische Stille nach medizinischem Notfall – makabere Reaktionen auf Twitter

Die Fans von RB Leipzig singen vor dem Anpfiff des Pokalspiels gegen die TSG Hoffenheim.

Die Fans von RB Leipzig vor dem Anpfiff des Pokalspiels gegen die TSG Hoffenheim. Kurz darauf machte die Nachricht von einem medizinischen Notfall vor dem Stadion die Runde.

Das Pokal-Duell zwischen RB Leipzig und der TSG Hoffenheim wurde von einem medizinischen Notfall überschattet. Im Stadion herrschte gespenstische Stille, bei Social Media kommentierten Fans pietätlos.

RB Leipzig und die TSG Hoffenheim sollten am Mittwoch (1. Februar 2023) einen rauschenden Pokalabend einleiten, für den Achtelfinal-Abend mit dem Duell des Titelverteidigers und dem kniffligen Bayern-Gastspiel bei Mainz 05 (20.45 Uhr) war alles bereitet. Doch ein medizinischer Notfall überschattete ab 18 Uhr bereits die Frühschicht.

Vor Beginn des frühen Duells, das die Gastgeber mit 3:1 für sich entschieden, musste eine Person vor dem Einlass ins Stadion reanimiert werden, die Nachricht wurde von Leipzig bei Social Media geteilt und machte schnell im Stadion die Runde. Dort war der Schock bei gespenstig ruhiger Stimmung deutlich zu vernehmen.

DFB-Pokal: Deplatzierte Twitter-Kommentare gegen RB Leipzig

Auch das frühe 1:0 durch Emil Forsberg in der achten Minute wurde weit weniger laut bejubelt als gewöhnlich, ebenso das 2:0 durch Konrad Laimer kurz vor der Pause. Die Sorge um den zwischenzeitlich ins Krankenhaus gebrachten Fan steckte vielen Anhängerinnen und Anhängern noch spürbar in den Knochen.

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„Ich habe mitbekommen, was da passiert ist. Wir hoffen das Beste für den Betroffenen und seine Familie“, sagte Forsberg nach dem Spiel bei Sky: „Wir sind geschockt und hoffen einfach nur, dass alles gut ist.“ Sein 1:0 hatte er mit Ball unter dem Trikot und Daumen im Mund gefeiert – eine Botschaft an Ehefrau Shanga Hussain, die das zweite gemeinsame Kind erwartet. Der Jubel sei schon lange geplant, allerdings habe bislang der Forsberg-Treffer als Steilvorlage gefehlt.

Kommentator Oliver Seidler wies während der Übertragung auf die besonders nüchterne Atmosphäre im weiten Rund hin, das mit rund 35.000 Menschen zwar bei weitem nicht ausverkauft war, aber dennoch Potenzial für deutlich lautere Anfeuerungsrufe geboten hätte. Erst im Laufe der zweiten Halbzeit wurde die Kulisse dann doch noch einmal deutlich lauter, als auch das Spiel noch mal spannend wurde. Auf den Anschluss von Kasper Dolberg (76.) antwortete Timo Werner (84.) allerdings schnell mit dem entscheidenden Tor zum 3:1.Hier sehen Sie die Info von RB Leipzig zum medizinischen Notfall:

Selbst in Anbetracht der Notlage konnten sich bei Twitter aber einige Gegner des RB-Konstrukts die Häme nicht verkneifen, kommentierten früh im Spiel vollkommen deplatziert mit pietätlosem Spott über die Lage im Stadion.

Unter dem Leipziger Tweet, in dem vom eingestellten Fan-Support berichtet wurde, fragte etwa ein User spöttisch: „Welche Fans?“. In einem weiteren Kommentar hieß es: „Support eingestellt? Wie soll man Support einstellen, wenn es den gar nicht gibt???“ An die Einschätzung von Kommentator Seidler gerichtet, merkte ein Nutzer außer dem an: „Stille wegen medizinischem Notfall? Nein, Oliver Seidler, du kommentierst ein Heimspiel von RB Leipzig, das ist da immer so ruhig.“ (bc/sal)