Vor WM-QualiKrebs-Schock bei DFB-Keeperin Berger: Bundestrainerin gibt erstes Update

Martina Voss-Tecklenburg, Trainerin von Deutschland, applaudiert nach dem Spiel.

Martina Voss-Tecklenburg am 31. Juli 2022 nach dem verlorenen EM-Finale mit Deutschland gegen England im Wembley-Stadion.

Nach der EM ist vor der WM. Doch die deutsche Frauen-Fußball-Nationalmannschaft muss vor den anstehenden Quali-Spielen auch mit einem schweren Rückschlag umgehen.

Bei der EM in England gab es viel Freude, Ruhm und Ehre – und fantastische Zuschauerzahlen für die deutschen Fußball-Frauen. 90.000 Fans in Wembley beim Finale und knapp 18 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer daheim vor dem Fernseher.

Nach dem 1:2 nach Verlängerung im EM-Endspiel gegen England geht in dieser Woche ab dem 29. August 2022 der Alltag weiter. Am Samstag, 3. September, steht in Bursa das WM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei an (14.45 Uhr, ZDF).

Krebsdiagnose: Voss-Tecklenburg glaubt fest an Ann-Kathrin Berger

Am 6. September geht es dann nach Bulgarien (18.30 Uhr, ARD One). 18 Millionen Menschen werden bei den Spielen sicherlich nicht mitfiebern. Doch die deutschen Frauen müssen nicht nur den Weg zurück in die fußballerische Normalität finden, sie mussten auch einen traurigen Rückschlag im DFB-Team verarbeiten.

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Bei Torhüterin Ann-Kathrin Berger (31) ist der Krebs zurückgekehrt, wie vergangene Woche bekannt wurde. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (54) sagte am Montag (29. August): „Sie ist eine Kämpferin. Sie geht das mit Optimismus an. Wir drücken alle die Daumen, damit alles gut wird. Mit Blick auf das, was ich weiß, sind die Prognosen auch eher positiv.“

Laut Voss-Tecklenburg ist Berger, bei der 2017 schon einmal eine aggressive Form von Schilddrüsenkrebs diagnostiziert worden war, derzeit in Behandlung. Hätte die Therapie zu einem anderen Zeitpunkt begonnen, stünde die Torhüterin des FC Chelsea im Kader für die abschließenden WM-Qualifikationsspiele.

Die deutsche Frauen-Auswahl musste sich schon bei der EM auf schlechte Nachrichten einstellen. Voss-Tecklenburg: „Wir hatten das Wissen, dass das Ergebnis nicht positiv sein kann. Am Ende der EM wussten wir dann, dass das Ergebnis nicht gut ist.“ Jetzt spielen alle auch für Berger und beten, dass alles gut wird.

Unterstützung erhält das Team auch von einem Mann. Denn Voss-Tecklenburg bekommt einen neuen Assistenten. Der frühere U19-Trainer Michael Urbansky (41) rückt in das Betreuerteam. Ab Dienstag (30. August) beginnt mit ihm die Vorbereitung in Frankfurt auf die beiden WM-Qualifikationsspiele Anfang September.

Neuer Co-Trainer für DFB-Frauen: Michael Urbansky

„Er wird uns mit seiner Expertise, seiner tollen Persönlichkeit, der Art, wie er Fußball denkt und lebt, sowie seinem frischen und innovativen Blick bereichern. Er ist ein Typ, der gut zu uns passt“, freut sich Voss-Tecklenburg.

Nach der EM in England hatten sich die Assistenten Thomas Nörenberg und Patrik Grolimund verabschiedet, und zwar auf eigenen Wunsch „Ich möchte dazu beitragen, das Team weiterzuentwickeln, Impulse zu setzen und unsere gemeinsame Auffassung von Fußball zu vermitteln“, so Urbansky.

Und wie sieht es sportlich aus vor dem Spiel in der Türkei? Die DFB-Auswahl führt die Gruppe H mit drei Punkten Vorsprung auf Serbien an.

Ein Sieg aus den beiden Partien reicht dem zweimaligen Weltmeister, um sich das Ticket für die Endrunde im kommenden Jahr in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August 2023) zu sichern. (ubo/sid)