Jamal Musiala und Florian Wirtz sind im deutschen Spiel die Akteure für die besonderen Momente. Beide verstehen sich auch abseits des Platzes sehr gut. Deshalb haben sie auch einen gemeinsamen Traum.
Die neuen „Poldi“ und „Schweini“Wirtz und Musiala haben gemeinsamen Traum
Vor 20 Jahren verliebte sich Fußball-Deutschland in ein neues Spaß-Duo. Lukas Podolski (39) und Bastian Schweinsteiger (39) betraten am 6. Juni 2004 in Kaiserslautern die große Fußballbühne.
Bei der 0:2-Niederlage gegen Ungarn gaben sie ihr Debüt, zehn Jahre später wurden beide in Brasilien Weltmeister. „Poldi“ und „Schweini“ waren die Lieblinge der Nation, beide zauberten beim „Sommermärchen“ groß auf. Zur Europameisterschaft steht ein neues Duo in den Startlöchern, um die Fans zu unterhalten.
Wirtz: Vergleich zu „Poldi“ und „Schweini“ ist eine große Ehre
Bayerns Jamal Musiala (21) und Leverkusens Florian Wirtz (21) verstehen sich nicht nur auf dem Platz hervorragend. Die beiden Offensiv-Zauberer ticken auch privat ähnlich. Zwei Tage vor dem EM-Auftakt verdeutlichten beide das bei der DFB-Pressekonferenz am Mittwoch (12. Juni 2024).
„Flo kann gut Tischtennisspielen. Beim Basketball habe ich mehr Qualitäten. Aber auf dem Platz ergänzen wir uns und zocken gut“, sagte Musiala grinsend. Wirtz gab das Lob zurück: „Jamal ist ein sehr netter Junge. Wir verstehen uns außerhalb des Platzes gut und haben ein ähnliches Spielverständnis“.
Der naheliegende Vergleich zu „Poldi“ und „Schweini“ schmeichelt beiden. „Das sind Idole von früher und es freut einen, wenn man mit solchen Spielern, die für Deutschland so eine Karriere hatten, verglichen wird“, sagt Wirtz. „Wir wollen uns aber nicht in die Rolle, die neuen ‚Poldi‘ und ‚Schweini‘ zu sein, packen. Es ist zwar eine Ehre, aber wir sind schon andere Spielertypen“.
Bei den jeweiligen Vereinen dürften die Verantwortlichen registriert haben, wie sehr sich Deutschlands Super-Techniker füreinander stark machen.
„Ich glaube, aktuell fühlen wir uns bei unseren Vereinen wohl. Aber das kann man ja sagen: Wir haben ab und an schon mal Späße gemacht, dass wir es cool fänden, irgendwann auch mal im Verein zusammen zu spielen. Mich würde es auf jeden Fall freuen, mehr Zeit mit Jamal zu verbringen“, sagte Wirtz.
Droht da der Abgang von Leverkusen Richtung München oder zieht es beide sogar eher Richtung Madrid? „Jamal spielt schon bei Bayern. Ich fühle mich noch sehr wohl in Leverkusen und will mich noch weiterentwickeln“, schob Wirtz hinterher. „Ich bin aber gespannt, was in Zukunft auf mich zukommt“.
Vorerst will das Duo erst einmal bei der EM in einem Team glänzen. Im Netz hat bereits der Begriff „Wusiala“ für sie die Runde gemacht. Musiala könnte damit gut leben. „Mich nennen auch immer noch einige ‚Bambi‘. Ich habe auch kein Problem damit, das ist ein cooler Spitzname. Aber ich meine, dass ich da ein bisschen rauswachse. Auch von der Entwicklung her habe ich Fortschritte gemacht, habe ein bisschen zugenommen. Das ist mein Ziel, Jahr für Jahr mich zu verbessern.“
„Es gibt für beide Spieler wenig Limits“, sagt Toni Kroos (34) bereits und prognostiziert Wirtz wie Musiala eine goldene Zukunft: „Beide bringen alles mit, um in den nächsten zehn, 15 Jahren ganz oben mitzuspielen.“
In 49 Pflichtspielen gelangen dem Leverkusener zuletzt 18 Treffer und 20 Vorlagen. Der von einer Knieverletzung geplagte Musiala brachte es in 38 Begegnungen auf zwölf Tore und acht Assists.
Wirtz hofft, dass beide im Turnier mit ihren Geistesblitzen für die besonderen Momente sorgen können. „Wir sind beide Spieler, die Lösungen suchen und nicht leicht auszurechnen sind“, sagt der Bayer-Profi. „Wenn ich den Ball bekomme, muss man schnell entscheiden, was man macht. Manchmal hält man es für richtig, ins Dribbling zu gehen und erst an einem vorbeizugehen und dann den Ball zu spielen. Oder vorher den Ball schon spielen. Das ist Intuition.“