„Noch höflich ausgedrückt“Rummenigge lässt mit Wirtz-Aussage aufhorchen – wie das wohl bei Musiala ankommt?

Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge diskutieren auf der Tribüne.

Ein gewohntes Bild bei den Bayern: Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge verfolgen gemeinsam ein Spiel, hier am 30. April 2024 in der Champions League.

Der FC Bayern München baggert weiter intensiv und vor allem öffentlich an Florian Wirtz. Eine Aussage von Karl-Heinz Rummenigge lässt nun aufhorchen.

Der FC Bayern will Florian Wirtz (21) – das ist kein Geheimnis. Karl-Heinz Rummenigge (69) ist nun erstaunlich forsch nach vorne geprescht – und lässt vor allem mit einer Aussage aufhorchen.

Bayern Münchens langjähriger Vorstandschef hat sich mit Nachdruck für eine Verpflichtung des Ausnahmekönners ausgesprochen. Er mache „keinen Hehl daraus, dass es ganz klar unser Ziel sein muss, Wirtz zu verpflichten“, sagte das heutige Aufsichtsratsmitglied des deutschen Rekordmeisters der „Abendzeitung“.

Rummenigge: „Der beste Spieler Deutschlands“

Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß (73) habe „gesagt, dass Wirtz sein Traum ist – und das war ja noch höflich ausgedrückt“, sagte Rummenigge mit Blick auf das intensive Werben um den Fußball-Nationalspieler vom Double-Gewinner Bayer Leverkusen: „Alle beim FC Bayern sind sich einig, dass er genau der Spieler ist, den wir holen wollen. Nicht um Leverkusen zu schwächen, sondern um uns zu verstärken.“

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Und dann legte sich Rummenigge fest: „Florian Wirtz ist für mich der beste Spieler Deutschlands.“ Insofern eine erstaunliche Aussage, weil die Bayern bereits Wirtz' ebenfalls hoch gehandelten DFB-Kollegen Jamal Musiala (22) in ihren Reihen haben.

Die Münchner setzten voll auf Musiala, verlängerten vor wenigen Wochen dessen Vertrag vorzeitig bis 2030. „Er prägt die Gegenwart des FC Bayern, er wird auch die Zukunft prägen und ist ein Gesicht unserer neuen Generation. In Jamal haben wir einen der begehrtesten Spieler der Welt langfristig vom FC Bayern überzeugt“, hatte Sportvorstand Max Eberl (51) zu Musialas Vertragsverlängerung gesagt.

„Wegen Jamal Musiala gehen die Menschen ins Stadion“, so Bayern-Präsident Herbert Hainer (70). Doch Rummenigge, das wurde nun deutlich, hält Wirtz nochmal für einen Tick stärker.

Der Traum von Wirtz, er wird allerdings alles andere als einfach zu realisieren sein. Hoeneß hatte im AZ-Interview jüngst die finanziellen Hürden beschrieben. „Wenn wir den Spieler wollten, dann müssten wir über eine Finanzierung nachdenken. Unser Festgeldkonto ist gerade nicht mehr so üppig, wie es mal war“, sagte Hoeneß.

Aber: Der Rekordmeister habe „im Fall von Harry Kane schon bewiesen, dass wir an die Grenzen gehen können. Und wenn wir von einem Spieler überzeugt sind, dass er den FC Bayern wirklich stark verbessern würde, dann würden wir versuchen, unsere Hausaufgaben zu machen.“

Wirtz besitzt in Leverkusen noch einen Vertrag bis 2027, der Marktwert beläuft sich auf 140 Millionen Euro. Wirtz bestätigte zuletzt, dass er sich im heimischen Umfeld im Rheinland wohlfühlt. Schon vor dem Liga-Gipfeltreffen (0:0) vor zwei Wochen waren die Münchner verbal in die Offensive gegangen, in der kommenden Woche steht das Achtelfinal-Duell in der Champions League mit Leverkusen an.

Die Werkself sieht Rummenigge mittlerweile als größten Rivalen. „Leverkusen hat Borussia Dortmund inzwischen abgelöst, ganz klar. Das wird die Mannschaft sein, die uns wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren am meisten fordert national“, sagte der 69-Jährige. Bei acht Punkten Vorsprung in der Liga sei er „optimistisch“, dass Bayern die Meisterschaft wieder nach München hole. „In der Champions League könnte uns ein Weiterkommen gegen Leverkusen den entscheidenden Schub Richtung Finale geben.“ (are/sid)