Auch im Sport1-„Doppelpass“ ging es am Sonntag um die Euro 2024 und das DFB-Team. Dabei stieß eine Aussage von Experte Stefan Effenberg bei Tennis-Ikone Boris Becker auf großes Unverständnis.
EM-„Doppelpass“Tennis-Ikone Becker wird nach Effenberg-Aussage deutlich: „Also da muss ich einhaken“
Beim Sport1-„Doppelpass“ ging es am Sonntagmorgen (16. Juni 2024) natürlich um die Heim-EM und die deutsche Nationalmannschaft. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) absolvierte am vergangenen Freitag (14. Juni 2024) einen sensationellen Auftakt gegen die Schotten und gewann mit 5:1.
Nach den vergangenen Turnieren sorgten sich einige Experten darum, dass bei der deutschen Mannschaft der Druck vor so einer Heim-EM zu groß sein könnte. Genau auf dieses Thema gingen auch Sport1-Experte Stefan Effenberg (55) und Tennis-Ikone Boris Becker (56) am Sonntag ein.
Becker: „National- und Bundesliga-Spieler haben keinen Druck“
„Die wichtigste Tennis-Spielerin aller Zeiten Billie Jean King sprach mal in einem sehr bekannten Satz von ‚Druck ist ein Privileg‘. Weil du eine Chance hast, etwas Außergewöhnliches zu leisten. Wenn du keinen Druck hast, hast du keine Erwartungshaltung. Dann ist es nicht so wichtig, was du machst“, erklärte Becker
Effenberg betonte: „Druck darf dich nicht kaputt machen, weil sonst hast du im Leistungssport auch nichts zu suchen. Ich konnte damit immer sehr, sehr gut umgehen, aber es war auch nicht so, dass ich mich permanent gut gefühlt habe. Auch ich hatte mal Phasen wo ich Unterstützung brauchte oder auch Hilfe brauchte. Aber solange du das Vertrauen spürst vom Trainer und deiner Spieler auch in einer schwierigen Zeit für dich arbeiten, gibst du das auch zurück.“
Diese Aussage stieß bei Becker plötzlich auf völliges Unverständnis. „Also Effe da muss ich einhaken. Nationalspieler und Bundesliga-Spieler haben keinen Druck. Menschen, die nichts zu essen oder zu trinken haben und nicht wissen, wo sie morgen schlafen sollen – die haben Druck.“ Etwas widersprüchlich, nach seiner vorangegangenen Aussage.
Effenberg unterbrach Becker und verteidigte seine Aussage: „Ja, aber du unterscheidest jetzt den Druck im Leistungssport und den in einem ganz anderen Bereich.“ Becker erwiderte: „Aber genauso musst du es sehen. Erfolgreiche Leistungssportler haben keinen Druck, sorry.“
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Im Anschluss übernahm Effenberg die Rolle des Moderators und fragte Becker, ob er in seinen jungen Jahren nicht auch mal von irgendeiner Seite Druck verspürt habe. „Es gibt vermeintlichen Druck, der von außen kommt, aber es ist ja nicht die Realität. Das ist ja künstlich. Es ist meine Leidenschaft und ich wurde ja nicht gezwungen das zu tun, was ich getan habe. Ich habe das ja gerne gemacht. Deswegen habe ich diesen Druck, von dem wir gerade alle geredet haben, nicht gespürt“, antwortete die Tennis-Legende.
Effenberg betonte nochmals, dass bei diesem Fall ganz klar zwischen den beiden Bereichen Leistungssport und Beckers Beispiel unterschieden werden müsse. Druck sei im Sport ja was Gutes, um an die Leistungsspitze zu kommen. Dafür erntetet der Sport1-Experte ordentlich Applaus vom Publikum.