Der Final-Traum in der Europa League rückt für Eintracht Frankfurt immer näher. Bei West Ham United siegte die SGE am Donnerstag mit 2:1 und machte damit einen Riesen-Schritt. RB Leipzig feierte einen späten Sieg.
Europa LeagueFrankfurt feiert nächste Auswärts-Party – deutsches Finale gegen Leipzig winkt
von Béla Csányi (bc)
Der Eintracht-Adler kreist weiter im Höhenflug über Europa – und der Traum vom ganz großen Wurf wird immer konkreter. Mit dem 2:1 bei West Ham United im Halbfinal-Hinspiel ist das Finale der Europa League für Eintracht Frankfurt zum Greifen nahe.
Trotz der diesmal „nur“ 3000 statt der unvergesslichen Barcelona-Kulisse mit 30.000 Gäste-Fans im Rücken triumphierte der stolze Bundesliga-Vertreter am Donnerstag (28. April 2022) nach einer starken Leistung in London. Im zweiten Halbfinale holte sich RB Leipzig gegen die Glasgow Rangers einen ganz späten Hinspiel-Erfolg.
Europa League: West Ham kontert Eintracht Frankfurts Blitz-Start
Der Start ins Spiel war die perfekte Fortsetzung des bisherigen Frankfurter Euro-Märchens: Keine Minute war im Olympiastadion von 2012 gespielt, da ließ der Jubel der 3000 mitgereisten Eintracht-Fans die 57.000 Anhängerinnen und Anhänger von West Ham verstummen.
Mit dem ersten Angriff schlug der Bundesligist eiskalt zu, der eingerückte Ansgar Knauff wuchtete eine feine Flanke von Rafael Santos Borré per Kopf in die Maschen. Führung nach vier Minuten in Barcelona, jetzt schon nach einer Minute in London: Wer gegen diese Eintracht zu lange pennt, wird mit der ganz kalten Dusche aus dem Tiefschlaf gerissen.
Die zeigte mit etwas Verzögerung dann allerdings Wirkung: West Ham mischte plötzlich kräftig mit. Nach knapp einer Viertelstunde verhinderte Kevin Trapp mit einer Glanztat noch den Ausgleich gegen Jarrod Bowen, in Minute 21 war er dann chancenlos. Michail Antonio drückte den Ball nach einem Freistoß und der Kopfball-Verlängerung von Kurt Zouma mit dem langen Bein über die Linie.
Eintracht Frankfurt nähert sich Finale der Europa League an
Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte dann wieder die Eintracht Oberwasser und schlug erneut zu. Daichi Kamada staubte in der 54. Minute nach einem starken Angriff und dem Abschluss von Djibril Sow aus kurzer Distanz ab. Ein Tiefschlag, von dem West Ham sich diesmal nicht mehr erholte.
Stattdessen hatte Frankfurt sogar noch die dicke Chance auf den nächsten Treffer. Der herausragende Kamada schlenzte einen noch abgefälschten Ball aus rund zwölf Metern an den Posten, Trainer Oliver Glasner (47) hatte sich in seiner Coaching-Zone schon zum Jubeln bereitgemacht.
Den einzigen wirklichen Schreckmoment gab es in der Nachspielzeit, als Bowen plötzlich zu einem sensationellen Fallrückzieher ansetzte und den Ball an die Latte nagelte. Kurz nachdem der Kracher überstanden war, durfte Frankfurt den Auswärts-Coup dann endlich bejubeln.
Europa League: RB Leipzig bezwingt Glasgow Rangers spät
Während die Eintracht kommende Woche mit herausragender Ausgangslage im Rückspiel vor heimischer Kulisse antritt, reist mit RB Leipzig der zweite Bundesligist zu seinem Halbfinal-Rückspiel. Allerdings verschaffte sich auch Leipzig eine starke Ausgangsposition. Zu Hause gegen die Glasgow Rangers sicherte sich das Team von Trainer Domenico Tedesco (36) einen späten 1:0-Erfolg.
Die Gastgeber hatten mehr vom Spiel und erarbeiteten sich auch die besseren Torgelegenheiten, belohnte sich lange Zeit jedoch nicht. Die Schotten hatten vor allem mit dem umtriebigen Christopher Nkunku Probleme, der mehrere gute Chancen vergab. Besser machte es in der 85. Minute Angelino, der mit einer satten Direktabnahme zum 1:0 einschoss und die Tür für ein deutsches Finale in der Europa League ganz weit öffnete.