Als Trainerin im MännerfußballEx-Kölnerin machte üble Erfahrungen: „Haben pantomimisch auf mich ejakuliert“

Imke Wübbenhorst an der Seitenlinie.

Imke Wübbenhorst, hier am 12. Mai 2024 bei einem Spiel von Bern, hat als Trainerin von Männerteams üble Erfahrungen gemacht.

Imke Wübbenhorst war als Trainerin im Männerfußball tätig. Was sie sich da teilweise anhören musste, hat sie nun erzählt.

von Klara Indernach  (KI)

Sie war eine der ersten Frauen, die im Männerfußball als Trainerin Fuß fassen wollte. Nun hat die ehemalige U-Nationalspielerin Imke Wübbenhorst (35) über heftigen Sexismus gesprochen.

Wübbenhorst war zwischen 2018 und 2022 bei drei Männermannschaften in Deutschland tätig: BV Cloppenburg, Sportfreunde Lotte und Viktoria Köln – in Köln allerdings als Co-Trainerin.

Viktoria-Kollege mit abfälligem Kommentar über Wübbenhorst

Als sie bei Oberligist Cloppenburg vorgestellt und gefragt wurde, ob sie vor dem Betreten der Kabine die womöglich nackten Spieler mit einer Sirene vorwarnen würde, antwortete Wübbenhorst sarkastisch: „Ich bin Profi. Ich stelle nach Schwanzlänge auf.“ Die Aussage wurde später zum Fußballspruch des Jahres gewählt.

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Sportlich lief es allerdings weniger gut. Sowohl in Cloppenburg als auch bei Regionalligist Lotte trennten sich die Wege wegen Erfolglosigkeit schnell wieder, in Köln arbeitete sie unter Olaf Janßen (57) ebenfalls nur eine Saison lang. Danach zog es sie zurück in den Frauenfußball und in die Schweiz.

In der SRF-Sendung „Kehrseite“ gab die heutige Trainerin des Frauen-Teams von Young Boys Bern nun Einblicke in ihre teils demütigenden Erfahrungen als Coach von Männerteams.

Immer wieder habe es abfällige Bemerkungen und Gesten gegeben. „Ach komm, Imke, du lässt dir doch jetzt häufiger mal einen ‚Kolben‘ schmecken“, zitierte sie laut „20 Minuten“ in der Sendung einen besonders unverschämten Spruch. Zudem berichtete sie: „Fans haben pantomimisch auf mich ejakuliert.“

Als Co-Trainerin von Viktoria Köln musste sie sich nach eigenen Aussagen sogar abfällige Kommentare eines Kollegen anhören: „Wir lassen uns hier von einer Frau in einem Männerbüro über eine halbe Stunde etwas über Fußball erzählen. Das hätte es doch vor ein paar Jahren nicht gegeben.“

Im Gespräch mit dem SRF machte Wübbenhorst deutlich, dass sie diese Vorfälle eher als gesamtgesellschaftliches Problem betrachtet und nicht persönlich auf sich bezogen habe. „Wer einen Weg als Erstes geht, der hat es schwer“, so ihr Fazit.

Ihre Familie hingegen war sehr besorgt um sie. Mutter Kerstin gestand: „Wir hatten Angst um Imke. Am liebsten wären wir zu diesen Leuten gefahren, um ihnen zu sagen, dass solche Kommentare und Handlungen nicht tolerierbar sind.“

Sie äußerte sogar den Wunsch, dass ihre Tochter wieder als Lehrerin arbeitet, „aber sie brennt halt für den Fußball“. Schon bald wird ein Teil des Fokus aber auch auf der Familie liegen: Im Dezember erwartet Imke Wübbenhorst ihr erstes Kind.

Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion (Antje Rehse) bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.