Für Sport-Boss Max Eberl sind die ersten Spiele von RB Leipzig alles andere als ein unbeschwerter Genuss. Die Fan-Anfeindungen gegen ihn kritisiert Bundesliga-Kollege Jörg Schmadtke scharf.
„Ein Skandal“Fan-Hass gegen Max Eberl: Jetzt schaltet sich Jörg Schmadtke ein
Mit einem echten Spießrutenlauf ist Max Eberl (49) in seine Etappe bei RB Leipzig gestartet. Schon zum zweiten Mal wurde der Sport-Boss des Brause-Klubs am Wochenende von gegnerischen Fans auf Plakaten massiv angegangen, diesmal beim 1:2 gegen Union Berlin am Samstag (11. Februar 2023).
Mit Jörg Schmadtke (58) sprang ihm nun ein Bundesliga-Kollege zur Seite, der Schmähungen gegen sich selbst aus den vergangenen Jahren ebenfalls noch zur Genüge kennt. Entsprechend scharf verurteilte er die Äußerungen gegnerischer Fan-Szenen gegen Eberl.
Bundesliga-Fankurven nehmen Max Eberl ins Visier
„Was da in den Fankurven der sogenannten Traditionsklubs abgeht, ist unappetitlich und gehört sich nicht. Dass Menschen im Fußball unter der Gürtellinie beleidigt werden und straffrei davonkommen, ist für mich ein Skandal“, sagte Schmadtke der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ am Dienstag (14. Februar 2023).
Eberl war Ende des vergangenen Jahres nach Leipzig gewechselt, zuvor hatte er jahrelang bei Borussia Mönchengladbach gearbeitet. Dort hatte er rückblickend von einem Punkt gesprochen, „wo man tot war, wo man müde war. Es war ein Zeitpunkt gewesen, wo ich als Mensch stoppen musste.“
Sowohl Fans des 1. FC Köln als auch jüngst des 1. FC Union Berlin hatten den 49-Jährigen auf Bannern verunglimpft, auch wegen seines Wechsels zu RB. „Mich würde interessieren, ob diese Menschen wissen, was die Krankheit Burn-out bedeutet“, sagte er nach der Partie in Köln.
Jörg Schmadtke fordert Eingreifen des DFB bei Eberl-Attacken
„In den Kurven denken einige offenbar, sie könnten machen, was sie wollen. Was sie damit allerdings anrichten können, ist ihnen dabei völlig egal“, kritisierte Schmadtke nun.
Überdies forderte der 58-Jährige, der kürzlich beim VfL Wolfsburg als Geschäftsführer ausgeschieden war, ein Eingreifen des DFB. „Ich frage mich, warum der DFB gegen diese Schmutzkampagnen nicht vorgeht“, sagte Schmadtke.
Es könne nicht sein, dass Menschen aus dem Fußball aufs Übelste beleidigt würden und der Verband nicht eingreife. „Im Falle von Max Eberl erwarte ich, dass der Kontrollausschuss des Verbandes gegen die Vereine, deren Fans sich so etwas erlauben, Ermittlungen aufnimmt und Strafen ausspricht. Solche Entgleisungen dürfen nicht geduldet werden und müssen mit aller Schärfe sanktioniert und bestraft werden“, betonte Schmadtke. (dpa)