Das Duell zwischen Bayer Leverkusen und Bayern München in der Champions League war auch das Kräftemessen der zwei besten Kader der Bundesliga. Ein Privat-Duell stach dabei ganz besonders ins Auge.
Auch abseits der TV-KamerasZwei Stars im Fokus: Hitziges Privat-Duell bei Leverkusen – Bayern
von Béla Csányi (bc)
Für Doublesieger Bayer Leverkusen war Rekordmeister Bayern München im Achtelfinale der Champions League am Ende deutlich zu stark. Nach Hin- und Rückspiel nahmen die Münchner ein sattes Gesamtergebnis von 5:o mit nach Hause, träumen weiter vom Henkelpott.
Weil das deutsche Achtelfinal-Duell am Dienstag (11. März 2025) am Ende schon frühzeitig entschieden war, trudelte das Spiel am Ende aus, ging ohne größere Emotionen nach Abpfiff zu Ende. Ganz anders war die Stimmung im Laufe des Spiels gewesen. Besonders zwei Stars hatten sich dabei ständig in den Haaren.
Piero Hincapié und Michael Olise geraten mehrfach aneinander
Dass Leverkusen-Verteidiger Piero Hincapié (23) und Bayern-Angreifer Michael Olise (23) keine Freunde mehr werden, hatte sich schon in den vorigen vier Aufeinandertreffen beider Mannschaften in dieser Spielzeit abgezeichnet.
Viermal spielte Hincapié hinten links, während Olise in den allermeisten Fällen über die rechte Offensiv-Seite der Münchner den Weg zum Tor suchte. Aus dem anfangs noch sportlichen Zweikampf wurde von Mal zu Mal ein heißeres Privat-Duell, das beide auch in der fünften Auflage am Dienstag (0:2) in der BayArena fortführten.
Besonders Heißsporn Hincapié bestritt dieses mit allen Regeln der südamerikanischen Verteidiger-Kunst, bearbeitete Olise mit einer unangenehmen Mischung aus giftigem Zweikampfverhalten, vereinzelten Fouls und jeder Menge Trashtalk.
Und so war auch abseits der TV-Kameras mehrfach zu sehen: Sobald sich die Wirkungskreise der beiden Linksfüße überschnitten, kam eine besondere Note hinzu. Olise versuchte dabei in gewohnter Manier stoisch gegenzuhalten und sportliche Akzente zu setzen, machte Hincapié mit seiner betonten Lässigkeit – ob gewollt oder nicht – nur noch rasender. Dieser Ärger musste zeitweise dann auch mal raus.

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Michael Olise (v.) ließ sich in seinem Privat-Duell mit Piero Hincapié (hinten) nicht aus der Ruhe bringen – auch nicht von Arthur (l.), der seinem Leverkusener Teamkollegen in dieser Szene zur Hilfe eilt.
Als der Franzose in der 28. Minute zur Ausführung einer Ecke trottete, dauerte das Leverkusens Ecuadorianer entschieden zu lange. Am Fünfmeterraum fing er Olise ab, gab ihm mahnende Worte und einen genervten Schubser mit auf den Weg.
Schiri Slavko Vincic (45) lief kurz drohend in Richtung der beiden Streithähne, die dann schnell voneinander abließen. Olise reagierte auf dem Weg zur Eckfahne aber auf seine Art, wurde wieder langsamer und jonglierte sogar kurz den Ball. Neben Hincapié tobte da auch das Leverkusener Publikum, das reichlich Gegenstände in Richtung des Ecken-Schützen regnen ließ.
Zu weiteren Aufeinandertreffen kam es in den insgesamt 69 Minuten bis zur Auswechslung von Olise immer wieder, diesmal oft mit dem besseren Ausgang für den Bayern-Star, der auch ohne direkte Torbeteiligung an vielen gefährlichen Szenen der souveränen Münchner beteiligt war.
Hincapié dagegen dürfte in der persönlichen Spielbewertung immerhin trösten, dass die Scorer-Quote von Olise auch dank seiner harten Arbeit gegen Leverkusen deutlich unter Schnitt blieb.
War der furios in sein Bayern-Abenteuer gestartete Rechtsaußen in seinen bisherigen 39 Bayern-Pflichtspielen durchschnittlich an 0,62 Toren pro Spiel beteiligt, liegt der Wert in den fünf Duellen gegen die Werkself mit nur einer Torvorlage (im Hinspiel vergangene Woche) bei gerade mal 0,20.