„Habe meine Zweifel“Polen-Experte fällt hartes Rondic-Urteil – Ex-FC-Stürmer im Vergleich „deutlich besser“

Imad Rondic im Spiel gegen Karlsruhe.

Imad Rondic (hier am 1. März 2025 gegen Karlsruhe) wechselte im Winter aus der polnischen Ekstraklasa zum 1. FC Köln. 

Der 1. FC Köln verpflichtete im Winter Imad Rondic als zusätzliche Sturm-Hilfe im Aufstiegskampf. Ein Experte für den polnischen Fußball hat seine Zweifel, ob der Bosnier die gewünschte Verstärkung ist.

von Jürgen Kemper  (kem)

Er ist bislang noch nicht die gewünschte Verstärkung für den 1. FC Köln. Imad Rondic (26) wurde im Winter für rund 1,3 Millionen Euro vom polnischen Erstligisten Widzew Lodz losgeeist, um wichtige Tore im Aufstiegskampf zu erzielen.

Der Plan ist bislang nicht aufgegangen. Nach schwachen Auftritten gegen Düsseldorf und Karlsruhe kassierte er in Ulm die Höchststrafe: Obwohl der komplette FC-Sturm mit Tim Lemperle (22), Damion Downs (20) und Linton Maina (25) ausfiel, bekam der Bosnier keine einzige Minute Spielzeit.

Experte zweifelt an Rondics Bundesliga-Tauglichkeit

Zuletzt irritierte Christian Keller (46) mit der Aussage, dass der Angreifer „nicht als Soforthilfe verpflichtet wurde“. Dabei versicherten die Verantwortlichen vor der Transferperiode, dass man keine halben Sachen machen werde und nur Spieler holt, die sofort weiterhelfen sollen.

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Wie gut ist Rondic wirklich? EXPRESS.de fragte bei einem nach, der es wissen muss. Radek Laudański vom polnischen Portal „TVP Sport“ ist Experte für die Ekstraklasa.

Er sagt über Kölns neuen Angreifer: „Ich denke, er kann dem FC – wenn überhaupt – in der 2. Liga helfen. Ich habe meine Zweifel, dass er in der Bundesliga bestehen kann. Widzew Lodz hat mit der Ablöse sicherlich einen exzellenten Deal gemacht.“

Denn für den Reporter gehörte Rondic nicht mal im nationalen Vergleich zu den besten Angreifern. Das läge vor allem an fehlendem Tempo und nicht sonderlich ausgeprägten technischen Fähigkeiten.

Sein hartes Urteil lautet: „Es ist schwer zu sagen, ob er bei einem der Topteams in Polen gespielt hätte. Ich denke, er würde bei allen nur auf der Bank sitzen. Denn die Klubs haben alle Nummer-eins-Stürmer, die besser sind als Rondic. Er war in meinen Augen höchstens der siebtbeste Angreifer in der Liga.“

Vor ihm in Laudanskis Ranking landet neben Afimico Pululu (25), der bei Zweitligist Greuther Fürth durchfiel, auch ein ehemaliger FC-Kicker. Mikael Ishak, der zwischen 2012 und 2013 für Köln stürmte, in 19 Spielen aber ohne eigenes Tor blieb, sei ein „deutlich besserer Spieler als Rondic“.

Der inzwischen 31-Jährige, der in Köln keine Spuren hinterlassen konnte, ist bei Tabellenführer Posen eine Klub-Legende und rangiert in der ligaweiten Torjägerliste aktuell auf Platz zwei.

Beim FC scheint man dennoch von Rondic überzeugt zu sein, anders ist nicht zu erklären, warum der Angreifer, der bislang noch nicht in einer europäischen Topliga gespielt hat, einen Viereinhalb-Jahresvertrag bekommen hat.