„Kalkuliertes Risiko“Kownacki wieder im Mannschaftstraining: Noch mal in Watte packen geht nicht

Dawid Kownacki kniet auf dem Rasen und stützt sich mit den Händen ab.

Dawid Kownacki wurde für das Spiel gegen Nürnberg am 26. April nur mit Mühe fit.

Vor dem Spiel gegen Nürnberg wurde Dawid Kownacki im Training geschont. Noch mal geht das nicht, stellte Fortuna-Trainer Daniel Thioune klar.

von Tim Schierenbeck  (TS)

So langsam haben sich die Fortunen von dem verrückten 3:3-Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg am vergangenen Samstag (26. April 2025) wieder erholt. Auch zum Trainingsstart überwog weiterhin die Freude über den gewonnenen Punkt nach Rückstand.

Die Liste der verletzten Spieler ist zum Glück nicht größer geworden, und auch Dawid Kownacki konnte anders als in der vergangenen Woche trainieren. In Watte kann er nicht mehr gepackt werden.

Thioune über Vermeij: „Schauen, wie viel Risiko wir gehen“

Es lachte die Sonne über dem Arena-Sportpark, als die Profis am Dienstag zur ersten Einheit der Woche auf den Platz kamen. Von Trainer Daniel Thioune aufgeteilt in vier Gruppen, spielten die Profis erst auf zwei kleine Tore, später wurde auf die großen gewechselt. Abschlusssituationen erarbeiteten sich die Rot-Weißen gegen Nürnberg einige. 22 an der Zahl, davon elf auf den gegnerischen Kasten.

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Die Offensive lief also vor allem in der letzten halben Stunde ordentlich heiß. Dafür zeigten sich einige Schwächen in der Defensive, die auch klar angesprochen wurden. „Wir gehen natürlich kritisch mit den Situationen um, mit denen man umgehen muss“, sagte Thioune und ergänzte: „Also defensives Umschalten war sicherlich ein Thema, genau wie die Restverteidigung. Aber grundsätzlich war das Spiel ja über 90 Minuten in Ordnung.“

Wie viel dieser Punkt im engen Aufstiegsrennen in den kommenden Wochen noch wert sein kann, wird sich zeigen. Definitiv viel Wert hat die Tatsache, dass Fortuna die ganz großen Verletzungssorgen nicht mehr hat. In dieser entscheidenden Phase braucht eine Mannschaft nämlich so viel Qualität wie möglich. Positiv deshalb, dass Knipser Kownacki ganz normal mit der Mannschaft trainieren konnte. Zuletzt plagten ihn Adduktorenprobleme. In der Vorbereitung auf die Partie gegen Nürnberg verpasste er deshalb drei Trainingstage und auch in der Woche zuvor wurde der Pole gerade so fit für das Duell in Elversberg.

„Es ist jetzt ein kalkuliertes Risiko. Letzte Woche haben wir ihn komplett gesteuert. Das hat dazu geführt, dass er von Beginn an spielen konnte“, erklärte Thioune, ergänzte aber, dass es jetzt nicht mehr so wie in den vergangenen Wochen laufen kann: „Das kann man sich keine dritte Woche erlauben. Wir müssen jetzt in den Prozess reinkommen, dass er diese Widerstandsfähigkeit hat und die Probleme toleriert. Wenn er jetzt wieder drei Tage ausgesetzt hätte, dann wäre es schwierig geworden, ihn auf den Platz zu bekommen.“ Deshalb soll er die Einheiten, wenn nötig auch reduziert, in dieser Woche absolvieren.

Viele Möglichkeiten, auf einen Ausfall von Kownacki zu reagieren, hätte Thioune nämlich nicht, auch wenn Danny Schmidt gegen Nürnberg nach seiner Einwechslung zwei Tore erzielte. Ein echter Neuner mit der Präsenz von Kownacki steht derzeit nicht zur Verfügung. Vincent Vermeij befindet sich gerade wieder im Aufbautraining und absolvierte am Dienstag auf dem Nebenplatz eine kurze Einheit. Doch seine Rückkehr im Saisonendspurt ist eher unwahrscheinlich, weil die Zeit zu knapp wird.

„Wir müssen natürlich schauen, wie viel Risiko wir gehen können. Nach dem Individualtraining kommt teilintegriertes und dann erst Mannschaftstraining. Dann ist die Saison in der Regel eigentlich zu Ende“, erklärte Thioune zu Vermeij und sagte weiter: „Wenn in den nächsten zwei Wochen noch mal was Außergewöhnliches passiert, wird vielleicht auch bei ihm noch mal was passieren. Sonst wäre es auch zu gefährlich.“ 

Emmanuel Iyoha musste die Einheit derweil abbrechen. In den vergangenen Monaten plagten ihn immer wieder muskuläre Probleme, gegen Nürnberg wurde er eingewechselt. Weshalb er die Einheit abbrechen musste, konnte Thioune unmittelbar danach nicht sagen: „Wir haben am Wochenende gesehen, zu was er in der Lage ist. Ich denke, dass die Muskulatur wieder ein bisschen zugemacht hat. Er geht ja dann auch kein Risiko, müssen wir auch nicht.“