Klartext nach Bayern-AufregerMario Basler übt trotz Treue-Bekenntnis scharfe Kritik im „Doppelpass“

Uli Hoeneß sorgt beim FC Bayern einmal mehr für Unruhe – und das ausgerechnet in der heißen Phase der Saison. Im „Doppelpass“ auf Sport1 blickten Mario Basler und Marcel Reif kritisch auf den Ehrenpräsidenten.

von Béla Csányi  (bc)

Der FC Bayern München sollte dieser Tage eigentlich den vollen Fokus auf das erste Halbfinale in der Champions League seit 2020 richten. Eigentlich. Doch in Uli Hoeneß (72) hat ausgerechnet der Ehrenpräsident seinem Herzensverein einen gewaltigen Bärendienst erwiesen.

Nach seiner Verbalattacke auf Trainer Thomas Tuchel (50) und dessen scharfem Konter am Samstag (27. April 2024) ist das Sportliche an der Säbener Straße einmal mehr in den Hintergrund gerückt. Statt auf Madrid wurde auch im „Doppelpass“ Richtung Tegernsee geblickt, von wo der langjährige Klub-Boss noch immer massiven Einfluss auf den FCB ausübt.

Mario Basler und Marcel Reif kritisieren Hoeneß im „Doppelpass“

Obwohl in Mario Basler (55) und Marcel Reif (74) gleich zwei Gäste Hoeneß aus früheren Hoch-Zeiten über die Maßen schätzen, sparten die Experten am Sonntag im Sport1-Talk nicht mit Kritik. Sie benannten den Auftritt bei einem Podiumsgespräch der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ daher als folgenschweren Fehler.

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„Ich lasse auf Uli Hoeneß nichts kommen“, versicherte Basler in seiner Einschätzung über die Einlassungen des Ehrenpräsidenten zwar gleich zweimal, betonte außerdem noch: „Bei mir darf Uli Hoeneß immer machen, was er will und sagen, was er will.“ Und dennoch kam der Sport1-Experte nicht um eine Watschn umhin.

Die Hoeneß-Aussage, dass Tuchel keine Talente entwickeln und Spieler wie Alphonso Davies (23), Aleksandar Pavlovic (19) oder Jamal Musiala (21) nicht weiterentwickeln könne, sei „an den Haaren herbeigezogen“, wetterte Basler: „Es gibt überhaupt keine Begründung, dass er Thomas Tuchel jetzt noch mal angreift.“

Basler warf im „Doppelpass“ außerdem einen besorgten Blick nach vorne und spekulierte über die desaströse Außenwirkung des Hoeneß-Auftritts, der für den Klub zu einem regelrechten Fiasko verkam.

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„Da muss sich ja jeder Trainer Gedanken machen: ,Das könnte mir ja auch passieren, wenn ich drei Monate im Amt bin beim FC Bayern, dass dann vom Tegernsee ein Geschoss kommt, das nicht aufzuhalten ist‘“, zeigte sich der frühere Bayern-Star besorgt.

Ralf Rangnick etwa, dessen Anstellung als Trainer zur neuen Saison noch keinesfalls gesichert ist, werde sich die Machtverhältnisse beim möglichen neuen Arbeitgeber noch einmal ganz genau anschauen und womöglich folgenschwere Schlüsse ziehen.

Auch der langjährige TV-Kommentator Marcel Reif fasste sich daher mit Blick auf die seiner Meinung nach „unerklärliche“ Hoeneß-Posse an den Kopf. Er gab zu bedenken: „Das halte ich für Wahnsinn, das kann sich ein Trainer normal nicht sagen lassen.“ Seinen folgenschweren Auftritt vom Freitag könne der Ehrenpräsident „doch nicht wirklich ernst meinen“, kritisierte der Schweizer.