„Zu politisch, zu politisch!“Bayern-Sprecher stoppt Weltmeister Thomas Müller mitten im Interview

Thomas Müller lamentiert während der Partie gegen Mönchengladbach.

Bayern Münchens Weltmeister Thomas Müller, hier im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am 7. Januar 2022, sah die Ansetzung kritisch.

Die umstrittene Durchführung der Auftaktpartie vom FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach führte zu einer kuriosen Situation: Weltmeister Thomas Müller wurde mitten im Interview von einem Bayern-Sprecher gestoppt!

Das passiert einem Weltmeister auch nicht alle Tage: Thomas Müller (32) wurde am DAZN-Mikro vor laufender Kamera zurückgepfiffen – von Bayern-Sprecher Dieter Nickles (58)!

Worum es ging? Müller wurde nach der 1:2-Niederlage zum Rückrunden-Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach gefragt, ob es fair war, die Partie gegen die Fohlen-Elf trotz vieler Ausfälle (neun Corona-Quarantänen, zwei verletzt und zwei beim Afrika-Cup) anzupfeifen. Der Bayern-Routinier antwortete gewohnt offenherzig: „Ob es jetzt fair ist, dass eindeutig verletzte Spieler zu einer Liste dazugehören, würde ich eher bezweifeln…“

Thomas Müller: „Die Liga muss wissen, was sie tut!“

Plötzlich stoppte Thomas Müller und drehte sich zu Bayern-Sprecher Nickles um. Müller: „Ach, willst Du nicht Dieter? Zu politisch, zu politisch! Also das würde ich eher bezweifeln. Das muss die Liga wissen, was sie tut. Aber wir hätten es genauso gut gewinnen können.“

Alles zum Thema Corona

Müllers Kritik entzündete sich an der Tatsache, dass auch die verletzten Profis Leon Goretzka (Patellasehne) und Josip Stanisic (Muskelbündelriss) laut den DFL-Statuten als einsetzbare Spieler gewertet werden, wenn es darum geht, ob ein Verein die nötigen 15 Profis nach Corona-Maßnahmen zur Verfügung hat. Sportspezifische Verletzungen gelten aber nicht.

Bayern München wollte die Partie gegen Mönchengladbach verlegen

Die Bayern hätten die Partie gerne verlegt, doch nur Spieler mit Corona-Quarantäne und die Profis beim Afrika-Cup gelten als „nicht verfügbar“.

Bayern-Vorstand Oliver Kahn (52) kritisierte vor dem Spiel die DFL-Spielordnung und forderte eine Überarbeitung: „Ich habe im Fußball schon so einiges erlebt, aber das ist für mich auch ein absolutes Novum, dass mittlerweile elf unserer Stammspieler nicht dabei sind. Wenn sich alles ein bisschen beruhigt, sollten wir uns die Regularien noch einmal anschauen und sie vielleicht überarbeiten.“ (ach)