Mit dem 4:1-Sieg gegen RB Leipzig hat der FC Bayern München schon am vierten Spieltag der Bundesliga den ersten Titel-Konkurrenten distanziert.
Bundesliga-KommentarWolfsburg, BVB, Bayer – wer hat das Zeug zum Bayern-Jäger?
München/Wolfsburg. Die Bundesliga braucht einen Bayern-Jäger, findet unser Autor in seinem Kommentar und beleuchtet am Montag (13. September 2021) Spitzenreiter VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund:
Die Botschaft von Thomas Müller war unmissverständlich: Nach dem Sieg in Leipzig und nun sieben Punkten Vorsprung hakte der Nationalspieler des FC Bayern München RB Leipzig als Konkurrent im Titelkampf ab. „Wir haben schon den Anspruch, so einen Abstand nicht mehr herzugeben.“
Und in der Tat: Bereits nach vier Spieltagen kann man den Vizemeister getrost aus der Liste der Bayern-Jäger streichen. Das konnte man zwischen den Zeilen auch bei Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke (57) raushören, als der im Sport1-Doppelpass zwar darauf verwies, dass „es noch sehr früh sei und RB Leipzig eine Spitzenmannschaft bleibe“. Doch er sagte wenige Tage vor dem Start in die Königsklasse auch: „Wer beim Start in die englischen Wochen noch ungelöste Probleme hat, für den ist es natürlich schwieriger.“
Nun aber stellt sich die Liga die bange Frage: Wer hat das Zeug zum Bayern-Jäger? Ist es Borussia Dortmund mit der Sturm-Urgewalt Erling Haaland? Bayer Leverkusen mit seinem von Talent gesegneten Kader? Oder doch Traumstarter VfL Wolfsburg, der mit vier Siegen aus vier Spielen noch vor den Bayern thront?
DFL-Boss Seifert: Die Liga braucht ein spannendes Titelrennen
Für die Bundesliga, das hat der scheidende DFL-Geschäftsführer Christian Seifert in der Vorwoche auf dem SPOBIS noch einmal betont, wäre ein packender Kampf an der Spitze nach neun Bayern-Meisterschaften in Serie für die Auslandsvermarktung extrem wichtig. Und auch Schmadtke wünscht sich einen „Kampf bis zum letzten Spieltag, an dem der Sieger am Ende vielleicht mal nicht FC Bayern heißt.“
Dortmunds Problem: Die Defensive
Dortmund unter dem neuen Trainer Marco Rose scheint offensiv absolut konkurrenzfähig, gemeinsam mit den Münchnern haben sie mit 13 Treffern die meisten Tore geschossen. Doch die Defensive ist bislang nicht meisterlich. Neun Gegentreffer und damit mehr als zwei pro Spiel sind für eine Spitzenmannschaft indiskutabel. Das kostet dann Punkte wie am dritten Spieltag in Freiburg und hätte um ein Haar auch in der BayArena zu einer Niederlage geführt.
Leverkusen dagegen dürfte mit dem 3:4 gegen den BVB hadern, bleibt aber mit sieben Punkten vorerst in Schlagsdistanz. Auch hier scheint das spielerische Potenzial fast unendlich, die Frage ist, wie sie den Abgang der Bender-Brüder defensiv auf Strecke auffangen werden.
Spitzenreiter VfL Wolfsburg wirkt sehr stabil
Bleibt der VfL Wolfsburg. In der Volkswagen-Stadt lässt sich ruhig arbeiten, der neue Trainer Mark van Bommel führt die erfolgreiche Arbeit von Vorgänger Oliver Glasner fort. „Man sieht die Entwicklung. Die Mannschaft hat seit drei Jahren keine Leistungsträger mehr verloren. Wir können mit dem Ball noch besser werden, aber unser Spiel kann man sich richtig gut anschauen“, sagt Macher Schmadtke. Vor allem die defensive Stabilität könnte ein Pfund für die Wölfe werden. Vielleicht haben sie ja wirklich schon die Jagd auf die Bayern begonnen…