Im Sport1-„Doppelpass“ war sich die Runde bei einer Sache komplett einig: Mit seiner Kritik an Jamal Musiala lag Didi Hamann komplett daneben!
„Totaler Quatsch“Effenberg lästert im „Doppelpass“ über Experten-Kollegen – auch Bayern-Boss stichelt
Mit seiner Kritik an Jamal Musiala steht Dietmar Hamann offenbar ziemlich allein auf weiter Flur. Im Sport1-„Doppelpass“ musste sich der Sky-Experte nicht nur von Max Eberl einen Seitenhieb gefallen lassen – sondern auch von Stefan Effenberg.
Hamann hatte über Musiala gesagt, er sei im direkten Vergleich mit Nationalmannschaftskollege Florian Wirtz zu eigensinnig. „Musiala ist eher ein Einzelspieler und oft ein Alleinunterhalter. Wenn er zehnmal den Ball bekommt, nimmt er neunmal den Kopf runter und fängt an zu dribbeln“, hatte Hamann unter der Woche in seiner Sky-Kolumne behauptet: „Wenn ich aus Bayern-Sicht Wirtz und Musiala tauschen könnte, würde ich es gleich morgen tun.“
Effenberg über Hamann-Kritik: „Ganz weit weg von der Realität“
Diese Aussagen hatten beim Rekordmeister für Verstimmung gesorgt. „Ich finde das absurd, weit hergeholt“, sagte Sportdirektor Christoph Freund vor dem Kiel-Spiel: „In anderen Ländern würden solche Spieler hochgelobt und man wäre dankbar, dass man solche Spieler hat.“
Einen Tag nach dem 6:1-Sieg der Bayern bei Holstein Kiel, den Musiala mit seinem 14-Sekunden-Tor zum 1:0 eingeleitet hatte, musste sich Hamann nun auch Kritik von seinem Experten-Kollegen Effenberg anhören. „Es geht ja gar nicht um einen Tausch, das ist ja totaler Quatsch. Ich glaube, dass der FC Bayern sehr froh ist, dass er Musiala in seinen Reihen hat“, so der ehemalige Nationalspieler.
Musiala sei „ein außergewöhnlicher Spieler, ein top kreativer Spieler und natürlich ein Spieler, der immer das Eins gegen Eins sucht“, führte der Tiger weiter aus: „Ich glaube, dass das, was Didi gesagt hat, ganz weit weg ist von der Realität und der Wahrheit über Jamal Musiala.“
Auch vom Rest der Runde gab es großes Lob für Musialas besondere Qualitäten. „Dieses Dribbling“, sagte Amazon-Moderator Alex Schlüter, „kann in der Bundesliga nur einer, da hält nicht mal Florian Wirtz mit. Da mit gefühlt jedem Schritt wieder die Richtung zu wechseln, ist Wahnsinn.“
Sport1-Reporter Stefan Kumberger betonte: „Die Kritik von Didi Hamann kommt zwei Jahre zu spät. Klar hatte Musiala mal die Phase, wo er den Kopf einmal zu oft nach unten genommen hat, aber da war er auch zwei Jahre jünger.“
Bayern-Sportvorstand Max Eberl, der den Gang in die Sendung nach dem Kantersieg in Kiel mit bester Laune angetreten hatte, wollte Hamanns Kritik nicht zu hoch hängen, stellte aber mit einer kleinen Stichelei dessen Expertise im Allgemeinen infrage.
„Ich sehe es als gutes Omen, denn Didi Hamann hat 2019 gesagt, dass Bayern große Probleme mit Lewandowski bekommen wird“, erinnerte sich der Bayern-Boss: „Und Lewandowski hat im Sommer 2020 das Sechs-Tuple oder Sieben-Tuple gewonnen und wurde noch Ballon d'Or-Gewinner.“
Eberl war dann auch bemüht, das Thema zu wechseln. „Wir sollten dankbar sein, dass wir solche Spieler in der Bundesliga haben“, sagte der ehemalige Gladbacher und Leipziger. „Die in den nächsten hoffentlich zehn, zwölf, 13, 14, 15 Jahren mit dem deutschen Fußball und hoffentlich dem FC Bayern München große Erfolge feiern können. Damit sollten wir das Thema auch abhaken.“
Dem stimmte Effenberg enthusiastisch zu: „Wir gehen jetzt mal weg von Didi Hamann und hin zu den wichtigen Themen, oder?“, schlug der ehemalige Bayern-Kapitän süffisant und pointiert vor. Gesagt, getan: In der Sendung ging es anschließend mit einer Diskussion über Bayern-Trainer Vincent Kompany weiter.