Muss der FC Bayern die Reißlinie ziehen und sich sofort von Thomas Tuchel trennen? Stefan Effenberg hat dazu eine klare Meinung.
„Habe ein Problem damit“Effenberg widerspricht „Doppelpass“-Gast – plötzlich scheppert es
Thomas Tuchel (50) und der FC Bayern – hält diese zerrüttete Beziehung wirklich noch bis zum Saisonende?
Nach dem blamablen 2:3 in Heidenheim wird wieder über ein vorzeitiges Ende diskutiert – auch im Sport1-„Doppelpass“.
Effenberg sieht Hauptverantwortung bei Bayern-Profis
Als „toxisch“ empfinde er das Verhältnis zwischen Tuchel und Mannschaft, sagte der freie Journalist Tobias Holtkamp am Sonntag (7. April 2o024) in der Talkrunde. Er nehme den Trainer als „frustriertes Häufchen Elend“ wahr. Deshalb sei er mittlerweile der Meinung, dass die Bayern die Notbremse ziehen sollten. „Alles ist besser als weiter so“, meinte Alfred Draxler (71) von der „Bild“.
Das sieht Sport1-Experte Stefan Effenberg (55) allerdings anders. „Ich weiß, dass die Mehrheit der Spieler eher pro Tuchel ist“, sagte der ehemalige Bayern-Kapitän. Umso verwunderter sei er über die ständigen Schwankungen. Er meint: „Der FC Bayern macht alles richtig, wenn sie bis zum Saisonende an Thomas Tuchel festhalten und dann den Kader hinterfragen.“
Er „habe ein Problem damit, wenn man sich so einschießt auf Thomas Tuchel.“ Vielmehr müssen man die Mentalität der Mannschaft hinterfragen.
Daraufhin kam es zur Diskussion zwischen dem früheren Nationalspieler und Holtkamp: „Aber er ist ja schon der Kopf der Mannschaft“, meinte Letzterer. Effenberg erwiderte: „Das gibt es noch andere Köpfe.“
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Für ihn ist klar: „Wenn du 2:0 gegen Heidenheim führst zur Halbzeit, dann brauchst du normal gar nichts an der Seitenlinie. Das müssen die Jungs schon selber machen.“
Holtkamp betonte, dass es sehr wohl Tuchels Aufgabe sei, „für eine Atmosphäre zu sorgen, die heiß macht und motiviert für die anstehenden Aufgaben.“ Effenberg: „Aber wer muss denn für die gute Stimmung sorgen? Das müssen die Spieler, indem sie die Fans begeistern, damit die mitziehen. Dafür sind auch die Spieler verantwortlich, kein Trainer, der an der Seitenlinie den Affen macht!“
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Nach diesem Appell an die Bayern-Profis, denen Effenberg eine gewisse Sattheit unterstellte, gab es spontanen Applaus – doch plötzlich schepperte es laut. Im Publikum war ein Glas zu Bruch gegangen. „Scherben bringen Glück“, so Effenbergs Reaktion.
Dieses Glück werden auch die Bayern im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Arsenal brauchen. Das Hinspiel findet am Dienstag (9. April) in London statt. „Du siehst die totale Verunsicherung“, sagte Effenberg über die Bayern-Truppe. „Wie soll das denn funktionieren? Dass sie dort die Leistung wieder abrufen, das sehe ich in keinster Weise.“