Kahn-Rivale überrascht mit AussageLehmann über Bayern-Krise: „Man muss die Spieler schützen“

Jens Lehmann vor einem Spiel in Dortmund mit Handy und Kopfhörern.

Jens Lehmann am 14. April 2021 vor dem Spiel Dortmund gegen Manchester City. Der ehemalige Nationaltorhüter hat sich zur Bayern-Krise geäußert.

Die Bayern-Krise spitzt sich zu. Doch wer trägt die Hauptschuld? Dazu hat sich nun auch der frühere Kahn-Rivale Jens Lehmann geäußert.

Der FC Bayern steckt tief in der Krise. Nach DFB-Pokal und Champions League droht der Rekordmeister auch den Titel in der Bundesliga zu verspielen.

Am Samstagabend (22. April 2023) nutzte Borussia Dortmund den nächsten Patzer der Bayern (1:3 in Mainz) und zog durch einen überzeugenden 4:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt an den Münchnern vorbei.

Lehmann: Bayern-Spieler „können nur das abrufen, was sie gelernt haben“

Der Trainerwechsel ist gnadenlos verpufft. Nach vielversprechendem Start gegen den BVB läuft es unter Thomas Tuchel (49) richtig schlecht. „Die Punkte gehen weg wie Sand durch die Hände“, sagte der neue Coach. „Es ist einfach zu viel passiert für die Mannschaft, sie kann sich nicht mehr auflehnen, wenn Dinge schieflaufen.“

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Nun droht den Bayern das große Null-Titel-Fiasko. „Das wäre für uns alle eine Katastrophe, wenn das eintritt“, so der in der Kritik geratene Vorstandsboss Oliver Kahn (53) im ZDF.

Die Leistung in Mainz stieß ihm übel auf. „Ich weiß nicht, wer hier deutscher Meister werden wollte? Es gab rote Trikots auf dem Platz, aber das war ganz bestimmt nicht unsere Mannschaft.“ Doch wer trägt die Hauptschuld?

Der frühere Nationaltorwart und Kahn-Rivale Jens Lehmann (53) jedenfalls sieht nicht die Spieler in der Hauptverantwortung.

„Man muss die Spieler schützen, weil sie können nur das abrufen, was sie gelernt haben“, meinte der 53-Jährige am Sonntag (23. April) beim TV-Sender Bild. „Die Spieler sind keine Verantwortlichen in dem Sinne, sie werden aufgestellt.“

Lehmann begründete seine Meinung damit, dass der Verein die Spieler verpflichtet habe. „Man kann sie intern mal nicht mehr spielen lassen“, nach außen müssten die Profis aber in Schutz genommen werden.

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„Mit Sicherheit“ fehlen würden den Bayern derzeit die Präsenz und die Sicherheit des lange verletzten Kapitäns Manuel Neuer. Grundsätzlich sei die Niederlage in Mainz „gut für die Bundesliga, weil es das ganze Titelrennen wieder spannend macht“, sagte Lehmann.

Bei den Bayern ist nun Wunden lecken angesagt. Und Regeneration. Statt Standpauken und Krisengesprächen verordnete Tuchel seinen Spielern eine dreitägige Pause bis Mittwoch, die „dringend für alle“ gebraucht würde: „Weil Energie fehlt, und die holen wir uns nicht, wenn wir alle einbestellen und weitermachen.“ (are/dpa)